Zecken und FSME: 2025 erneut zeckenreiches Jahr
Ein weiteres zeckenreiches Jahr kündigt sich an: Durch die immer milderen…
Besonders in den ersten Lebensjahren stellen Unfälle ein großes Gesundheitsrisiko für Kinder dar, wobei Vergiftungen einen besonderen Platz einnehmen.
Bei Kindern passieren Vergiftungen vor allem mit Haushaltsprodukten wie Reinigungsmitteln oder Kosmetika, gefolgt von Medikamenten und Pflanzen. Da sich Kinder unwissentlich vergiften, sollten Sie auf folgende Symptome achten:
Es gibt eine ganze Reihe an Maßnahmen, die Sie bei Vergiftungen anwenden können. Allerdings ist es wichtig, vorher abzuklären, ob diese auch für die jeweils vorliegende Vergiftung geeignet sind.
Rufen Sie bei Vergiftungs-Anzeichen sofort die Rettung (144) oder den Ärztenotdienst (141) an.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind etwas Giftiges zu sich genommen hat, aber keine Symptome erkennen, können Sie die Vergiftungszentrale unter der Telefonnummer +43 1 406 4343 anrufen. Fachpersonal kann Ihnen dort rund um die Uhr Informationen geben, was Sie bei einem Vergiftungsnotfall tun können.
Je nach Art der Vergiftung wird vermutlich die Gabe von Kohletabletten oder Entschäumungsmitteln die Erstmaßnahme sein. Diese sollten in jedem Kinderhaushalt vorrätig sein.
Fragen Sie am besten in Ihrer Apotheke nach diesen Mitteln für Ihre Hausapotheke.
Die wichtigste Maßnahme lautet: Machen Sie Ihr Zuhause giftsicher. Mit diesen Tipps geht das ganz einfach:
Eine Zigarette mit ca. 1g Tabak enthält etwa 15 bis 25 mg Nikotin. Das entspricht der tödlichen Menge an Nikotin für ein Kleinkind. Vergiftungssymptome, die auftreten können, sind Blässe, Unruhe, Schwitzen, vermehrter Speichelfluss und möglicherweise Erbrechen. Schwere Symptome wie Bewusstlosigkeit, Kreislaufstörungen, Krampanfälle und Atemnot treten vor allem bei Kindern unter einem Jahr auf.
Schnupftabak ist ebenso wie normaler Tabak für Kinder sehr gefährlich. Noch gefährlicher als Zigaretten ist aber „Zigarettenwasser“, also der Nikotinsud, der entsteht, wenn ein Aschenbecher mit Wasser vollläuft und das Nikotin herauslöst. Wenn dieses von Kindern getrunken wird, kann es zu sehr schweren Vergiftungserscheinungen kommen.
Ebenso gefährlich sind Verwechslungen von Nikotinpflastern mit normalen Heftpflastern, oder von Nikotinkaugummis mit normalen Kaugummis.
Innerhalb von einer Stunde hilft die Gabe von Kohletabletten, weil diese das Nikotin binden können. Am besten werden die Kohletabletten in Wasser aufgelöst und dem Kind zum Trinken gegeben.
Rufen Sie die Rettung, den Ärztenotdienst oder die Vergiftungszentrale an!
Das gefährliche bei Spülmitteln, aber auch bei anderen Putz- und Waschmitteln, ist die Schaumbildung. Diese sollte auf jeden Fall verhindert werden. Daher gilt:
Bei ätzenden Stoffen wie zum Beispiel Backofenreiniger, Spülmaschinentabs oder Abflussreinigern darf auf keinen Fall Erbrechen ausgelöst werden, denn dadurch würde die Speiseröhre nur zusätzlich gereizt werden. Wasser nachtrinken und verdünnen ist hier angezeigt.
Als besonders gefährlich gelten Vergiftungen mit Lampenöl (Paraffinöl). Diese wurden bereits im Jahr 2000 von der EU verboten, befinden sich aber immer noch in einigen Haushalten.
Hier darf auf keinen Fall Erbrechen ausgelöst werden.
Dadurch gelangt nämlich das Öl in die Lunge, wo es sogar zu tödlichen Lungenschädigungen kommen kann.
Ähnlich gefährlich sind Petroleum, Benzin, Terpentin und Nagellackentferner. Auch hier gilt: Auf keinen Fall Erbrechen auslösen!
Pflanzen üben auf Kinder einen großen Reiz aus. Nicht immer sind alle Pflanzenteile giftig, und es hängt manchmal auch davon ab, ob die Teile als Ganzes geschluckt oder zerkaut werden.
In jedem Fall gilt:
Sehr giftige Pflanzen: Eisenhut, Bilsenkraut, Engelstrompete, Herbstzeitlose, Seidelbastarten, Rizinus, Gefleckter Schierling, Stechapfel und Tollkirsche.
Giftige Pflanzen: Aronstab, Efeu, Eibe, Fingerhut, Goldregen, Maiglöckchen, Krokus, Lebensbaum, Nachtschatten, Schwarze Nieswurz, Oleander, Pfaffenhütchen, Rhododendron, Lupine, Wolfsmilcharten.
Erstveröffentlichung am 28.02.2023