Der Hund ist des Menschen vierbeiniger Freund und Begleiter. Vielleicht ist Ihnen aber schon einmal ein Hund begegnet, der nicht auf vier Pfoten, sondern mit einem Rollwagen unterwegs war? Zugegeben – das ist nicht gerade ein alltäglicher Anblick …

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Gründe für einen Rolli

Wie beim Menschen können schwere Verletzungen des Rückenmarks dazu führen, dass der Hund einen Teil seines Körpers nicht mehr bewegen kann. Das kann zum Beispiel durch Unfälle oder schwere Bandscheibenvorfälle passieren. Diesen Hunden gibt ein Rolli ihre Bewegungsfreiheit wieder zurück. Im Zuge von verschiedenen Erkrankungen kann es außerdem zu einer vorübergehenden oder bleibenden Schwäche der Beine kommen, sodass es dem Hund schwerfällt, sein Körpergewicht zu tragen. Mit einem Rolli können diese Hunde wieder größere Spaziergänge machen und mehr am Leben teilhaben.

Ob ein Rolli für den jeweiligen Hund infrage kommt, muss immer individuell entschieden werden; denn die Lebensqualität des Hundes steht immer an oberster Stelle. Deshalb spielt neben der Erkrankung auch das Gemüt des Hundes eine Rolle. Es kann helfen, einen Rolli vorerst nur zu mieten, um zu sehen, wie der Hund ihn akzeptiert, und um als Besitzer:in den Umgang damit kennenzulernen.

Der richtige Umgang

  • Rollis bedeuten wiedergewonnene Lebensqualität.
  • Die meisten Hunde genießen damit ihre Bewegungsfreiheit schnell in vollen Zügen.
  • Der Rolli muss immer individuell angepasst werden – ein Tierarzt/eine Tierärztin mit Spezialisierung im Bereich Physikalische Medizin, Orthopädie oder Neurologie kann Sie dabei unterstützen.
  • Achtung! Fremde Hunde, die mit Rollis nicht vertraut sind, können diese ungewohnte Art der Bewegung als Bedrohung fehlinterpretieren und aggressiv reagieren.
  • Wenn Ihr Hund einem Hund mit Rolli begegnet, vermeiden Sie bitte ein unkontrolliertes Zusammentreffen und ­sprechen Sie mit dem/der Besitzer:in über die Situation.

Rollis ganz individuell

Rollwägen (Rollis), gibt es in verschiedensten Ausführungen. Die bekannteste Version ist für Hunde mit Problemen an den Hinterbeinen gebaut. Es gibt aber auch Modelle, die für Hunde mit Problemen an den Vorderbeinen gemacht sind. Außerdem gibt es sie mit unterschiedlichen Rädern, in verschiedenen Größen und Farben, mit zusätzlichen Stützrädern etc.

Autorin: Dr. med. vet. Bianca Reicher