Mit ein paar gezielten Schritten hat sich der Husten bald erledigt. Welche Mittel bei welcher Art von Husten helfen:

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Husten ist ein Reflex und lässt sich kaum unterdrücken. Es handelt sich dabei um eine Abwehrfunktion des Körpers. Befinden sich Fremdkörper oder Schleim in unseren Atemwegen, melden Rezeptoren im Gehirn diese Störung. Durch den Husten werden die Atemwege frei gehalten.

Beim Husten wird die ausgeatmete Luft mit mehreren 100 km/h ausgestoßen – und die Fremdstoffe werden mitgerissen. Außerdem wird das Lungengewebe komprimiert, wodurch Schleim aus den Lungenbläschen ebenfalls nach außen gelangt.

Husten ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom. Es gibt viele verschiedene Gründe für dessen Entstehung. Neben einer Erkältung oder Lungenerkrankung kann ein Husten auch allergisch sein oder als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten auftreten.

Gut zu wissen:

Von einer Bronchitis spricht man, wenn sich die Schleimhäute der Bronchien entzünden. Man erkennt eine Bronchitis vor allem am hartnäckigen und unangenehmen Husten.

Welche Arten von Husten gibt es?

Während eines grippalen Infekts ändert Husten häufig sein Erscheinungsbild. Ein klassischer Erkältungshusten folgt oft einem Muster: Es geht mit trockenem Reizhusten los, der zunehmend feuchter bzw. produktiver wird, um dann im Endstadium wieder trockener zu werden und auszuklingen. Die normale Dauer eines erkältungsbedingten Hustens beträgt rund drei Wochen.

  • Beim trockenen, unproduktivem Husten oder auch Reizhusten handelt es sich um Husten ohne Auswurf. Die Rachenschleimhaut ist gereizt und beim geringsten Anlass kommt es zum Hustenreiz, welcher besonders nachts quälend sein kann.
  • Bei feuchtem, produktivem Husten handelt es sich um Husten mit Schleimbildung und Auswurf, welcher ausgehustet werden sollte.
  • Man spricht von einem chronischen Husten, wenn er länger als acht Wochen andauert. Dieser sollte ärztlich abgeklärt werden.
  • Ein anhaltender Husten kann ein Vorzeichen für Asthma bronchiale sein. Erste Anzeichen dafür sind Brustenge, Geräusche beim Ausatmen sowie Reizhusten und ein Anstieg der Atemfrequenz.
  • Davon ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD, auch Raucherhusten genannt) zu unterscheiden. COPD ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Lunge, bei der es zu verengten Atemwegen und vermehrter Schleimbildung kommt. Der Grund ist in den meisten Fällen das Rauchen von Zigaretten. Menschen, die jahrelang geraucht haben, bekommen meist einen chronischen Raucherhusten, der sich vor allem nach dem Aufwachen bemerkbar macht. COPD kann die Lebensqualität stark einschränken.

Schleimlöser und Hustenstiller sollte man nicht gleichzeitig einnehmen

Im Allgemeinen sollten Expektorantien und Antitussiva nicht kombiniert werden. Expektorantien sollen den Schleim lösen, während Antitussiva den Hustenreiz unterdrücken – nimmt man beide ein, wird der Schleim nicht abgehustet und ein Sekretstau kann sich bilden.

Es besteht jedoch die Möglichkeit, tagsüber Schleimlöser einzunehmen und abends für einen besseren Schlaf den Hustenstiller.

Was Sie über Hustenstiller wissen sollten:

Hustensaft_Frau nutzt Hustensaft - Hustenstiller sind häufig in Form eines Sirups oder als Lutschtabletten erhältlich.
Hustenstiller sind häufig in Form eines Sirups oder als Lutschtabletten erhältlich.

Hustenstiller (Antitussiva) wendet man bei trockenem Reizhusten an. Bewährte Wirkstoffe sind Dextromethorphan und Pentoxyverin. Der Nachteil: Sie machen müde, verringern das Konzentrationsvermögen und die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr. Daher nimmt man einen Hustenstiller am besten 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafengehen ein. Da Alkohol die Wirkung verstärkt, sollte man auf diesen verzichten.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit auf pflanzliche Helfer zurückzugreifen. Efeublätter, Eibischwurzel, Isländisch Moos, Malvenblätter und -blüten, Sonnentaukraut, Spitzwegerichkraut sowie Lindenblüten wirken beruhigend auf gereizte Schleimhäute und haben keine negativen Effekte wie Müdigkeit.

Huflattich sollte nur als Fertigpräparat eingenommen werden, da die Heilpflanze selbst leberschädigende Substanzen enthält. Im Gegensatz zu Dextromethorphan helfen Ihnen Phytopharmaka deutlich kürzer.

Was Sie über Schleimlöser wissen sollten:

Frau greift sich auf den Brustkorb_Husten_Brustenge - Schleimlöser verflüssigen den festsitzenden Schleim und erleichtern das Abhusten.
Schleimlöser verflüssigen den festsitzenden Schleim und erleichtern das Abhusten.

Bei produktivem Husten greift man zu Schleimlösern, so genannten Expektorantien. Seit Jahren hat sich N-Acetylcystein bewährt. Der Arzneistoff ist chemisch mit Cystein, einer körpereigenen Aminosäure, verwandt. Bei regelmäßiger Einnahme verflüssigt sich der Schleim und kann leichter abgehustet werden.

Darüber hinaus kommen Bromhexin oder Ambroxol zum Einsatz. Beide unterstützen den Abtransport von Sekreten. Ambroxol beruhigt zusätzlich die lädierten Atemwege durch seine leicht lokalanästhetische Wirkung.

Sollten Sie pflanzliche Arzneimittel bevorzugen, lohnen sich Myrthol sowie Efeu- und Thymianextrakte. Teemischungen enthalten oft noch Anis, Eukalyptusblätter, Fenchel, Primel- und Süßholzwurzeln beziehungsweise Wollblumenblüten.

Viele schwören auf Eukalyptus- und Latschenkieferöl beziehungsweise auf Menthol oder Campher. Bei Säuglingen, Kleinkindern und bei empfindlichen Menschen ist hier Vorsicht geboten. Für sie gibt es Medikamente ohne diese Wirkstoffe.

Apotheker-Tipp

  • Bei Husten gilt ein strenges Rauchverbot, vermeiden Sie auch Passivrauchen.
  • Treffen Sie Maßnahmen, um die Luftfeuchtigkeit in trockenen, beheizten Räumen zu erhöhen. Im Handel gibt es spezielle Verdampfer, die aber regelmäßigt gereinigt werden sollten.
  • Inhalieren Sie mit Salzwasser oder mit Kamillenextrakten. Letztere enthalten im Gegensatz zu Kamillenblüten keine allergieauslösenden Pollen.
  • Trinken Sie zwei bis drei Liter Tee oder stilles Wasser pro Tag.
  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen.
  • Manche verschreibungspflichtigen Arzneimittel können Husten auslösen oder verstärken. Fragen Sie im Zweifelsfall in Ihrer Apotheke nach.
  • Gehen Sie zum Arzt, falls sich der Husten innerhalb von zwei Wochen nicht deutlich bessert oder falls die Körpertemperatur auf über 39° C steigt. Weitere Alarmsymptome sind verfärbter oder blutiger Auswurf sowie Schmerzen beim Atmen.

Wenn das Kind hustet

Kind Tee Erkältung - Für Kinder gibt es eigene Hustenmittel. Lassen Sie sich in der Apotheke auch eine kindgerechte Teemischung gegen Husten empfehlen. - © Shutterstock
Für Kinder gibt es eigene Hustenmittel. Lassen Sie sich in der Apotheke auch eine kindgerechte Teemischung gegen Husten empfehlen. © Shutterstock

Bei Kindern ist zu bedenken, dass die Atemwege noch eng und somit sehr empfindlich sind. Hat Ihr Kind Schwierigkeiten beim Einatmen, deutet das auf eine Entzündung des Kehlkopfs, des Rachens oder der Luftröhre hin.

Bei Problemen beim Ausatmen kann eine Bronchitis, Bronchiolitis (eine Entzündung der kleinsten, knorpellosen Bronchien) oder Asthma bronchiale vorliegen.

Im Allgemeinen können Kinder mit Hustenmitteln versorgt werden, ein Arztbesuch ist aber notwendig, wenn Atemprobleme wie Rasseln, Husten bei körperlicher Belastung oder Husten ohne Erkältungserscheinungen auftreten.

Auch wenn Ihr Kind wenig trinkt oder der Husten plötzlich beginnt, sollte das abgeklärt werden. Denn Ihr Kind könnte auch einen Fremdkörper verschluckt haben.

Vorsicht: Alkoholhaltige Hustensäfte über 5 % sind für Kinder nicht geeignet.

Besser: Eine Teemischung aus Eibischwurzel, Thymian und Spitzwegerich.

Eine Auswahl an Produkten gegen Husten: