Bei dieser fortschreitenden und bislang nicht heilbaren Lungenkrankheit entzünden und verengen sich die Atemwege dauerhaft.

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Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (Abkürzung COPD für den englischen Begriff "chronic obstructive pulmonary disease") ist eine weit verbreitete, fortschreitende Erkrankung der Atemwege, bei der vor allem die Ausatmung zunehmend erschwert wird. Im Verlauf einer COPD kommt es zu chronisch entzündeten Bronchien und der irreversiblen Zerstörung von Lungengewebe.

Während in einer gesunden Lunge der lebenswichtige Sauerstoff in ausreichender Menge über die Lungenbläschen (Alveolen) ins Blut gelangt, sind diese bei der COPD überbläht und geschädigt. Die Überblähung der Alveolen bezeichnet man in der Fachsprache als Lungenemphysem. Die Folge ist, dass nicht genügend Sauerstoff im Körper ankommt und gleichzeitig immer mehr Kohlendioxid in der Lunge und im Blutkreislauf zurückbleibt. Auch Schleim wird nur noch schlecht abtransportiert.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die COPD hinter Herz-Erkrankungen und Schlaganfällen die dritthäufigste Todesursache weltweit. Exakte Aussagen zur Verbreitung sind allerdings schwierig, da viele Patient:innen erst in einem fortgeschrittenem Stadium einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen und die Krankheit deshalb oft lange unerkannt bleibt. Expert:innen gehen jedoch davon aus, dass etwa 10–12 % aller Personen über 40 Jahren von COPD betroffen sind.

Die typischen COPD-Beschwerden beginnen in der Regel schleichend und verschlimmern sich meist mit zunehmender Dauer der Erkrankung. Zu ihnen gehören:

  • Atemnot (zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhe)
  • Husten
  • Auswurf
  • Engegefühl in der Brust
  • häufige Atemwegsinfekte

Eine COPD kann sich immer wieder auch akut verschlechtern. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von sogenannten Exazerbationen. Bei diesen treten die Symptome über mehrere Tage hinweg in besonders starker Ausprägung auf.

Achtung

Häufig werden die typischen COPD-Symptome zu Beginn irrtümlich als harmloser „Raucherhusten“ abgetan und ärztliche Hilfe erst gesucht, wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten ist. Deshalb ist es wichtig, Symptome wie anhaltenden Husten und häufige Atemnot ernst zu nehmen und mit dem Hausarzt/der Hausärztin zu besprechen. Eine genauere Untersuchung kann dann von einem Lungenfacharzt/einer Lungenfachärztin durchgeführt werden.

Ursachen

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung wird fast immer durch das dauerhafte Inhalieren von Schadstoffen ausgelöst.

Rauchen ist die Hauptursache von COPD. Bei etwa 9 von 10 Betroffenen kann die Erkrankung auf diesen Faktor zurückgeführt werden und bei bis zu 50 % der lebenslangen Raucher:innen entwickelt sich irgendwann eine COPD. Aus diesem Grund wird das Leiden umgangssprachlich gelegentlich auch "Raucherlunge" genannt.

Auch das Passivrauchen dürfte eine Rolle bei der Entwicklung von COPD spielen. So haben Studien gezeigt, dass Personen, die mit einem Raucher oder einer Raucherin zusammenleben, häufiger an COPD sterben als Menschen aus einem Haushalt, in dem nicht geraucht wird.

Speziell in den Entwicklungsländern gilt auch die Belastung der Atemluft durch Abgase als wesentlicher Risikofaktor. Manche Berufsgruppen (z.B. im Bergbau oder in der Textilindustrie) sind durch eine erhöhte Staubbelastung zusätzlich gefährdet.

Genetische Komponenten dürften ebenfalls einen gewissen Einfluss haben. In bis zu 3 % der COPD-Fälle ist eine bestimmte Erbkrankheit, der so genannte Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, ein ausschlaggebender Faktor.

Was hilft?

Da die COPD bislang nicht heilbar ist, besteht das Behandlungsziel vorrangig darin, das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist, schädigende Einflüsse und Verhaltensweisen auszuschalten. Für Raucher:innen ist deshalb die wichtigste und wirksamste therapeutische Maßnahme ein Rauchstopp.

Darüber hinaus stehen verschiedene medikamentöse und nicht-medikamentöse Optionen für die COPD-Therapie zur Verfügung.

COPD-Medikamente können dabei helfen, die Symptome zu verringern, das Voranschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und Exazerbationen vorzubeugen. So können etwa atemwegserweiternde Mittel (Bronchodilatatoren) zum Einsatz kommen. Diese werden meist als Pulver inhaliert und können das Atmen deutlich erleichtern. Auch Cortison-Präparate und andere entzündungshemmende Wirkstoffe werden bei der COPD-Therapie eingesetzt.

Im Bereich der nicht-medikamentösen Behandlungsformen haben sich körperliche Aktivität, Physiotherapie und das Erlernen bestimmter Atemtechniken als wirksam erwiesen. Bei einer weit fortgeschrittenen COPD-Erkrankung mit chronischem Sauerstoffmangel im Blut kann eine sogenannte Sauerstoff-Langzeittherapie helfen. Bei dieser erfolgt eine langfristige und täglich mehrstündige Zufuhr von Sauerstoff über spezielle Geräte.

Wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, sind schließlich auch chirurgische Eingriffe wie eine Lungenvolumenreduktion oder gar eine Lungentransplantation eine Option.


Links:

Auf der Website von COPD Austria finden Sie zahlreiche Informationen, Angebote und Links zu COPD-Selbsthilfegruppen.

Auf der Seite des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs gibt es einen Überblick über verschiedenste Angebote zur Raucherentwöhnung.