Sie haben eine Lebenszeit von nur rund zehn Tagen und sind dennoch enorm wichtig für die Blutgerinnung. Die Rede ist von Thrombozyten bzw. Blutplättchen.

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Die Blutplättchen gehören wie die weißen Blutkörperchen und die roten Blutkörperchen zu den zellulären Bestandteilen des Blutes. Sie sind dafür verantwortlich, dass sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) bilden kann, das zum Beispiel bei der Verletzung eines Blutgefäßes zur Blutstillung führt. Sind in unserem Blut zu wenige Thrombozyten vorhanden oder funktionieren diese Zellen nicht richtig, kommt es zu einer verstärkten Blutungsneigung. Das bedeutet, dass man im Falle einer Verletzung länger und vermehrt blutet. Neben den Thrombozyten gibt es noch eine Reihe von sogenannten Blutgerinnungsfaktoren. Dabei handelt es sich um Eiweißstoffe im Blut, die von der Leber gebildet werden und für den korrekten Ablauf der Blutgerinnung nötig sind. Die Höhe des Thrombozyten-Wertes lasst Rückschlüsse zu auf:

  • Die Blutgerinnung
  • Die Funktion des Knochenmarks
  • Entzündungsreaktionen im Körper

Referenzwerte
Untergrenze
: 150.000 Stück pro Mikroliter
Obergrenze: 345.000 Stück pro Mikroliter

Was bedeuten abweichende THR-Werte?

Zu hoch
Bei hohen THR-Werten spricht man von einer Thrombozytose. In diesem Fall besteht die Gefahr einer Gerinnselbildung innerhalb eines Gefäßes. Erhöhte THR-Werte findet man oft:

  • Nach Anstrengung, Aufregung (Geburt, Operationen)
  • Bei Infektionen
  • Bei Entzündungen
  • Nach Entfernung der Milz

Zu niedrig
Ein krankhafter Mangel an Thrombozyten, bei der die Zahl der Blutplättchen unter 150.000/μl fällt, wird als Thrombozytopenie bezeichnet. Niedrige THR-Werte findet man oft bei:

  • Verminderter Thrombozytenbildung im Knochenmark
  • Knochenmarkserkrankungen
  • Vitamin- und Eisenmangel
  • Verkürzter Thrombozyten-Lebensdauer
  • Immun- sowie Autoimmunerkrankungen
  • Medikamentennebenwirkungen