Rötungen, Pusteln und Schuppen kommen bei Säuglingen häufiger vor. Meist handelt es sich um harmlose Hautveränderungen, die von selbst wieder verschwinden. Eine Übersicht der häufigsten Hautprobleme bei Babys.

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Säuglinge haben es in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt mit vielen Umstellungen und neuen Belastungen von außen zu tun. Das macht sich häufig auf der empfindlichen Haut der neuen Erdenbürger bemerkbar. Zu den typischen Hautproblemen zählen Neugeborenenakne, Milchschorf, Hautgrieß, Kopfgneis, der Mongolenfleck und mehr.

Allgemeine Tipps:

  • Man sollte an den Pickeln, Pusteln etc. nicht herumdrücken.
  • Atmungsaktive Kleidung kann dazu beitragen, dass weitere Irritationen der Haut vermieden werden.
  • Bei juckenden Hautveränderungen wird empfohlen, dem Baby die Fingernägel kurz zu schneiden, damit es sich nicht kratzt.

Neugeborenenakne (Babyakne)

Jedes fünfte Baby leidet unter Neugeborenenakne, auch Babyakne genannt. Kleine Pusteln und Pickel erscheinen vor allem auf den Wangen, seltener auf der Stirn und am Kinn. Schuld sind hormonelle Umstellungen. In der Regel heilt die Akne innerhalb von drei Monaten ab. Weitere Therapien sind nicht erforderlich. Zur Reinigung der Haut wird eine milde, pH-neutrale Waschlotion empfohlen. Wichtig: Drücken Sie nicht an den Pusteln bzw. Pickeln herum. Sie verschwinden von selbst und hinterlassen keine Narben.

Milien (Hautgrieß)

Diese Hautkrankheit ist auch unter dem Namen Hautgrieß bekannt und tritt vor allem an der Nasenspitze und den Wangen auf. Milien sehen aus wie sehr kleine, etwa stecknadelkopfgroße, Körnchen bzw. weiße Punkte und ähneln Grieß. Es sind aber keine Pickel, sondern Zysten, die sich hart anfühlen. Sie kommen ebenfalls von den hormonellen Umstellungen. Achtung: Drücken Sie nicht an den Milien herum.

Bei zwei Dritteln der Neugeborenen finden sich Milien übrigens am Zahnfleisch. Sie erscheinen ungefähr zeitgleich mit der Neugeborenenakne und verschwinden auch im gleichen Zeitraum. Eine Behandlung ist nicht notwendig.

Neugeborenen-Exanthem

Bis zu 60 Prozent der Neugeborenen leiden unter diesem Hautausschlag. Wenige Tage nach der Geburt erscheinen rote Flecken, Pickelchen und Pusteln hauptsächlich auf der oberen Körperhälfte; Hand- und Fußflächen sind nicht betroffen. Der Hautausschlag verschwindet gewöhnlich von selbst nach zwei Wochen.

Milchschorf

Damit sind gerötete, teils nässende und juckende Hautstellen gemeint, die kleine gelblich-fettige Krusten bilden, die an der Kopfhaut und an den Wangen haften. Milchschorf heißt so, weil es optisch eingetrockneter Milch ähnelt. Betroffene Säuglinge leiden unter starkem Juckreiz.

Milchschorf bildet sich häufig erst nach dem dritten Lebensmonat und heilt bis zum zweiten Lebensjahr wieder ab. Bei der Hälfte der Kinder heilt er bis zum Ende des ersten Lebensjahrs von allein ab. Warum es dazu kommt, ist noch nicht bekannt. Milchschorf wird manchmal mit Kopfgneis verwechselt. Wichtig: Kratzen Sie die Schuppen nicht ab.

Seborrhoisches Ekzem (Kopfgneis)

Der gelblich-schuppende Hautausschlag mit Rötungen ist auch unter dem Namen „Kopfgneis“ geläufig. Bei Kopfgneis entstehen aufgrund einer Überproduktion der Talgdrüsen Hautschuppen auf der Kopfhaut. Der Ausschlag tritt meist zwischen der dritten und der sechsten Lebenswoche auf, juckt nicht und verschwindet spätestens nach ein paar Monaten wieder von selbst. Manchmal breitet sich der Ausschlag aber auch auf das Gesicht, den Oberkörper oder den Windelbereich aus.

Zur Hautpflege eignen sich feuchtigkeitsspendende Mittel (fragen Sie dazu bitte Ihren Apotheker). Die Krusten können mit Babyöl über Nacht eingeweicht und morgens mit einem Babyshampoo oder mit einem Kamm vorsichtig gelöst werden. Man darf sie aber nicht abkratzen. Falls sich das Ekzem ausbreitet oder nicht verschwinden will, sollte sich das ein Kinderarzt ansehen.

Storchenbiss (Feuermal)

Der Storchenbiss wird auch Feuermal genannt und zeigt sich als roter Hautfleck auf dem Hinterkopf, der Stirn oder dem Augenlid. Die Ursache sind erweiterte Kapillargefäße. Die meisten Storchenbisse verschwinden innerhalb des ersten Jahres. In seltenen Fällen bleibt das Feuermal am Hinterkopf mehrere Jahre oder gar ein Leben lang.

Blutschwämmchen (Hämangiom)

Das Blutschwämmchen kann fast überall am Körper auftreten. Es handelt sich um gutartige Gefäßgeschwülste, die meist in den ersten Lebenswochen auftreten. Diese Blutschwämmchen können mit der Zeit größer und auch wieder kleiner werden. In den meisten Fällen bilden sie sich von selbst zurück. Bei besonders schnellem Wachstum sollte ein Kinderarzt einbezogen werden.

Mongolenfleck (Sakralfleck)

Diese dunkelblaue Verfärbung tritt meist am unteren Rücken auf und ist eine harmlose Pigmentierung, die nicht schmerzt. Im Prinzip sieht es aus wie ein bläuliches Muttermal. Meist verblasst der Fleck in den ersten Jahren komplett bzw. spätestens in der Pubertät. Der Name Mongolenfleck kommt daher, weil die Verfärbung besonders häufig bei Asiaten und bei dunkelhäutigen Menschen auftritt. Es ist keine Behandlung nötig.