Gastritis: Lang andauernder Stress kann sich auch körperlich auswirken, häufig in Form von Magenproblemen.
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Die vergangenen Monate haben Kindern und Eltern einiges abverlangt. Psychische Erkrankungen bei den Kindern, wie zum Beispiel Essstörungen und Ängste, haben zugenommen, aber auch psychosomatische Beschwerden sind verstärkt aufgetreten.
Der Wechsel von Homeschooling und Präsenzunterricht hat viel Konzentration und Flexibilität erfordert und manche Schüler beim Lernen überfordert. Dieser Stress über so viele Wochen hat sich bei einigen körperlich niedergeschlagen, manchen auf den Magen. So tritt bei Jugendlichen vermehrt eine Entzündung des Magens auf: etwa 7 Prozent, Tendenz steigend.
Was ist eine Gastritis?
Die Gastritis wird auch Magenschleimhautentzündung genannt, da es sich um eine entzündliche Reaktion der Magenschleimhaut handelt. Dabei wird zu viel Magensäure produziert, die die Schleimhaut des Magens angreift.
Das spüren wir als Schmerzen. Diese können vor oder nach dem Essen auftreten – je nachdem, was gegessen wurde. Weitere Symptome sind Völlegefühl, Übelkeit bis zum Erbrechen. Öfter wird auch in der Früh Mundgeruch beschrieben und ein „komischer“ Geschmack im Mund.
Wodurch wird eine Gastritis ausgelöst?
- Infektionen: Am häufigsten durch Helicobacter pylori. Das ist ein Bakterium, das vor allem in der Kindheit übertragen werden kann, insbesondere durch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser.
- Autoimmunprozesse: Es werden vermehrt gegen die Schleimhaut gerichtete Antikörper gebildet.
- Chemische Prozesse: Zum Beispiel durch manche Medikamente
- Stress und belastende Ereignisse
Wie wird die Diagnose gestellt?
Meist wird die Diagnose aufgrund der geschilderten Beschwerden des Patienten gestellt. Sollte eine Helicobacter-Infektion vorliegen, so kann diese im Stuhl oder Blut nachgewiesen werden. Diese Infektion wird dann mit einer antibiotischen Therapie, einer so genannten Eradikationstherapie, behandelt. Aufgrund von Resistenzen gegen Antibiotika ist die Behandlung nicht immer erfolgreich.
Wenn die Beschwerden länger bestehen, kann eine Gastroskopie (Magenspiegelung) durchgeführt werden. Unter leichter Betäubung ist die Untersuchung schmerzfrei und meist in 15 Minuten erledigt. Es können auch Gewebeproben entnommen werden, bei denen der Arzt die Zellstruktur überprüfen kann und Keime nachgewiesen werden können.
Wie wirkt sich Stress auf den Körper aus?
Durch die Pandemie ist der Stresslevel bei Kindern enorm angestiegen. Wenig soziale Kontakte, eine allgemeine Angst vor der unsicheren Situation und wenig Perspektive, wie alles weitergehen soll, haben Depressionen ausgelöst. Diese Gefühle sind vor allem körperlich spürbar, man spricht von der „Gehirn-Bauch-Achse“. Dabei geht es um das Zusammenspiel von zentralem, vegetativem und enteralem Nervensystem. Stress kann die Magensäureproduktion massiv erhöhen. Dazugehörige falsche Ernährung und Fertigprodukte verstärken das und gelten als so genannte „Säurelocker“.
Welche Maßnahmen helfen bei Gastritis?
- Ernährung– selbst kochen, keine Fertigprodukte
– Gekochtes statt Rohes: z.B. Gemüsesuppe
– Gedämpftes statt Frittiertes: z. B. Fisch dämpfen, Hühnersuppe
– Porridge statt Kipferl: auf Süßes verzichten, Fruchtaufstrich, Apfelmus ist erlaubt
– Tee statt Fruchtsaft: Käsepappeltee beruhigt den Magen
– Klein statt Groß: lieber mehrere kleine Mahlzeiten anstatt ein großes Mittagessen
– Langsam statt schnell: sich Zeit nehmen fürs Essen, Zeit dafür einplanen, gut kauen - Entspannung – zum Beispiel Yoga oder Meditationsübungen
- Medikamente– Es gibt Medikamente in Form eines Gels, die vor dem Essen eingenommen werden. Sie kleiden die Magenwand aus, wodurch sie vor der Magensäure geschützt wird. Die so genannten Protonenpumpenhemmer (Säureblocker) blockieren die Produktion der Magensäure ganz und lindern die Beschwerden rasch. Gleichzeitig wird die Nahrung aber nicht optimal verdaut, da die Magensäure fehlt. Das heißt, sie sollten nur so lange genommen werden wie notwendig.