Egal ob Grippe, Coronavirus, oder der „banale“ Schnupfen. Mikroorganismen können sich inner­halb kürzester Zeit verbreiten. Wie begrüßt man sich während einer Pandemie – und wie lange überlebt eigentlich so ein Virus?

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Gut zu wissen:

Mit ein paar einfachen Hygieneregeln können viele Infektionen vermieden werden. Aber bitte mit Maß und Ziel: Übertriebene Hygiene kann Allergien fördern und unser Immunsystem schwächen.

1. Abstand halten

Abstand halten Hygiene - Um eine direkte Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden, sollte man Abstand halten. - © Shutterstock
Um eine direkte Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden, sollte man Abstand halten. © Shutterstock

Viren haben keine Flügel, sie können nicht selbstständig von Mensch zu Mensch fliegen. Bei der Verbreitung sind sie des­halb auf unsere Unachtsamkeit angewiesen. Abstand halten, soziale Kontak­te reduzieren und so wenig Hän­de wie möglich zu schütteln, ist deshalb eine ganz wichtige Prä­ventionsmaßnahme – egal, ob die Grippe umgeht, ein Magen-Darm-Virus die Runde macht oder sich eine Corona-Pandemie ab­zeichnet. Auch wichtig: Möglichst nicht mit den Händen ins Gesicht greifen.

2. Keimschleuder Handfläche

Händeschütteln Coronavirus Hygiene - Weniger Körperkontakt schließt auch Händeschütteln mit ein. - © Shutterstock
Weniger Körperkontakt schließt auch Händeschütteln mit ein. © Shutterstock

Die klassi­schen Grippe-, Erkältungs- und Coronaviren verbreiten sich vor allem durch direkten Körper­kontakt beim Küssen und Um­armen, durch Anhusten oder Niesen. Doch der größte Risiko­faktor scheinen unsere Hände zu sein.

Experten schätzen, dass 80 Prozent der Infektionen durch Händeschütteln übertragen werden. Zusätzlich kann ein In­fizierter über seine Hände praktisch alles kontaminieren, was er berührt, wie zum Beispiel Türklinken.

3. Begrüßen – aber wie?

Begrüßung - Man kann sich auch „kontaktlos“ begrüßen. - © Shutterstock
Man kann sich auch „kontaktlos“ begrüßen. © Shutterstock

Derzeit gilt es sicher nicht als unhöflich, sich nicht die Hände zu geben. Per Handschlag werden die Vi­ren übertragen. Eine Alternative ist der „Ebola-Gruß“. Während der af­rikanischen Ebola-Epidemie be­rührte man sich kurz mit dem Ellenbogen, anstatt ausgiebig Hände zu schütteln. Noch sicherer ist der Namaste-Gruß.

4. Wie lange überleben Viren eigentlich?

Coronavirus Viren - Viren können sich nur innerhalb von Wirtszellen vermehren. - © Shutterstock
Viren können sich nur innerhalb von Wirtszellen vermehren. © Shutterstock

Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und können sich nur innerhalb von Zel­len vermehren. Sie dringen in Zellen ein und verwenden diese als Wirtszellen. Wird aber keine Wirtszelle gefunden, sterben sie nach einer gewissen Zeit ab. Trotzdem können sie auch außerhalb des Körpers ansteckend bleiben. Wie lange sie infektiös sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

  • Coronaviren: überleben etwa 3 Tage auf Edelstahl und Kunststof­fen, in Ausnahmefällen auch bis zu 9 Tage, auf Papier 24 Stun­den, in der Luft bis zu 3 Stunden. Es gibt viele verschiedene Coronaviren – manche lösen nur eine harmlose Erkältung aus, andere können zum Beispiel zu schweren Atemwegserkrankungen führen (etwa der Erreger SARS-CoV-2, besser bekannt als „neuartiges Coronavirus“).
  • Grippeviren: sind außerhalb des Körpers 2 Tage infektiös, in Ausnahmefällen bis zu 2 Wochen.
  • Schnupfenviren: bleiben zwischen 1 Tag und 1 Woche ansteckend.
  • Herpesviren: halten sich auf Textilien (Handtücher, Kleidung) bis zu 2 Tage, auf harten Oberflächen mehrere Wochen.
  • Noroviren (Durchfallerkrankung): sind bis zu einer Woche z. B. über Gegenstände, die zuvor von einer infizierten Person berührt wurden, übertragbar.

5. Richtiges Verhalten beim Husten und Niesen

Niesen Armbeuge Hygiene - Wer kein Taschentuch zur Hand hat, sollte zumindest in die Armbeuge niesen. - © Shutterstock
Wer kein Taschentuch zur Hand hat, sollte zumindest in die Armbeuge niesen. © Shutterstock

Beim Husten und Niesen können infektiö­se Tröpfchen einige Meter in die Umgebung katapultiert werden. Es gilt als höflich, sich dabei die Hand vor den Mund zu halten. In Folge können die infektiösen Partikel aber über die Hand auf Gegenstände oder beim Händeschütteln übertragen werden.

Um die Infektionsgefahr für andere zu verringern, sollte besser in ein (Papier-)Taschentuch geniest oder gehustet werden. Zur Not tut es auch die Armbeuge. Wichtig: Drehen Sie sich dabei immer von Ihrem Gegenüber weg.

Mehr zum Thema lesen Sie in diesem Beitrag.

6. Ans Händewaschen denken

Hände waschen - Der einfachste Weg, um Infektionen zu vermeiden: Händewaschen mit Wasser und Seife. - © Shutterstock
Der einfachste Weg, um Infektionen zu vermeiden: Händewaschen mit Wasser und Seife. © Shutterstock

Die deutsche Bundes­zentrale (BZgA) für gesundheitliche Auf­klärung rät, die feuchten Hände mit ausreichend Waschlotion rundherum mindestens 20 bis 30 Sekunden gründlich einzusei­fen und anschließend mit war­mem Wasser abzuspülen.

Wie lange sind 30 Sekun­den? Länger, als man denkt. Die Welt­gesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt als Eselsbrücke, zweimal hintereinander„Hap­py Birthday“ zu singen.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für sorgfältiges Händewaschen finden Sie an dieser Stelle.

7. Das ist bei der Händedesinfektion zu beachten:

Händedesinfektion Hygiene - Zur richtigen Desinfektion der Hände sollte man ungefähr einen Teelöffel des Mittels zwischen den Händen verreiben. - © Shutterstock
Zur richtigen Desinfektion der Hände sollte man ungefähr einen Teelöffel des Mittels zwischen den Händen verreiben. © Shutterstock

Zuhause bzw. im privaten Alltag ist gründliches Händewaschen mit Seife vollkommen ausreichend. Händedesinfektion macht zum Beispiel dann Sinn, wenn man unterwegs ist und keine Möglichkeit hat, sich die Hände mit Seife zu waschen.

Händedesinfektionsmittel wird in die trockenen Hände gerieben. Wichtig ist es, ausreichend von dem Mittel zu verwenden: Hände und Handgelenke sollten gut damit benetzt sein. Man reibt die Innen- und Außenflächen der Hände sowie Finger und Fingernägel gründlich damit ein und lässt das Mittel 30 Sekunden lang einwirken. Anschließend sollen die Hände nicht abgewaschen werden.

Erst gründlich die Hände mit Sei­fe waschen und danach ordentlich desinfizieren? Besser nicht! Denn Seifenreste an den Händen neutralisieren die Wirkung zahlreicher Desin­fektionsmittel. Also besser mehrmals am Tag die Hände gründlich waschen.

Gut zu wissen:

Händedesinfektionsmittel ist dazu geeignet, um es zwischendurch ohne vorheriges Händewaschen anwenden.