Während einer Wandertour werden die Füße ungewohnt stark belastet. Lauf- und Wanderliebhaber kennen das leidige Problem nur allzu gut: Blasen am Fuß, verursacht durch hohe Reibung oder ungewohnten Druck bei kontinuierlicher Bewegung. Blasen können aus verschiedenen Gründen entstehen: Schuhe, die zu groß oder zu klein sind, nicht richtig eingelaufene Wanderschuhe, verrutschende Socken oder auch überschüssige Feuchtigkeit im Schuh.

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Ursachen und Blasenbildung

Die Haut besteht aus drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subcutis). Wiederholtes Reiben erzeugt Scherkräfte auf der Haut, welche die Verbindung zwischen den Hautschichten lösen. Blasen entstehen, wenn diese Schichten sich voneinander lösen und ein mit Wundflüssigkeit gefüllter Hohlraum entsteht. Bei tieferen Verletzungen kann auch Blut einströmen. Diese Flüssigkeit schützt die tieferen Hautschichten vor weiterem Druck, erhöht jedoch den Druck im Gewebe und verursacht dadurch Schmerzen. Blasen treten hauptsächlich an Ferse und Zehen auf. Um das Auftreten von Blasen zu verhindern ist es wichtig, punktuelle Druckstellen und Reibung zu vermeiden.

Passende Wanderschuhe

Um Blasen an Ferse oder Zehen zu vermeiden, sollten immer passende Schuhe getragen werden, die bereits gut eingelaufen sind. Neue Schuhe sind nicht für längere Wanderstrecken geeignet und sollten auf kurzen Wanderstrecken eingelaufen werden, damit sie sich an die Fußform anpassen. Eine kompetente Beratung beim Kauf hilft dabei den passenden Schuh zu finden.

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Wichtig ist, dass die Schuhe an der Ferse gut sitzen und beim Gehen nicht rutschen. Zehen sollten etwa ein Zentimeter Platz nach vorne haben. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen schwellen die Füße im Laufe des Tages an, daher wird mehr Platz benötigt. Zum anderen rutschen die Füße beim Bergabwandern im Schuh nach vorne. Wenn die Zehen dabei am Schuh anstoßen, erhöht sich das Risiko der Blasenbildung.

Wanderschuhe bei Hallux valugus

Für Fehlstellungen wie Hallux valgus gibt es Wanderschuhe mit speziellen Leisten, die an den betroffenen Stellen breiter sind und so den Druck mindern, während sie gleichzeitig eine gute Passform für den restlichen Fuß gewährleisten.

Die richtigen Socken

Um Blasenbildung zu vermeiden, sind passende Socken entscheidend. Sie bieten Polsterung und halten den Fuß trocken. Wichtig ist, dass die Socken keine Falten werfen. Socken mit doppellagigem oder mehrlagigem Aufbau reduzieren Reibung und verhindern so die Blasenbildung.

Feuchtigkeit erhöht das Risiko beim Wandern an den Füßen Blasen zu entwickeln um ein Vielfaches. In den dicken Wanderschuhen sammelt sich oft viel Schweiß und Feuchtigkeit an, was die Haut der Füße aufweichen und anfälliger für Blasen macht. Dadurch ist es bei Wandersocken ratsam, auf Funktionsmaterialien zu achten, die Schweiß gut aufnehmen. Das ist besonders bei weniger atmungsaktiven, wasserdichten Schuhen wichtig. Außerdem ist es ratsam die Wandersocken regelmäßig zu wechseln, um Feuchtigkeit durch Schweiß zu reduzieren.

Baumwollsocken sind generell eher ungeeignet, da sie im feuchten Zustand ihre Form verlieren und an der Haut kleben. Die Entscheidung für dickere oder dünnere Socken hängt vom Einsatzbereich, der Temperatur und persönlichen Vorlieben ab. Socken und Schuhe sollten sich allerdings in ihrem Einsatzbereich ergänzen.

Fußpflege

Um Blasen beim Wandern vorzubeugen, ist es ratsam, den Füßen etwas Pflege zu gönnen. Um Reibung zu reduzieren und beanspruchte Füße zu pflegen können belastete Stellen mit Vaseline oder Hirschtalgcreme eingerieben werden. Um Reibung zu reduzieren, sollte die Creme bereits vor dem Anziehen der Wandersocken aufgetragen werden.

Außerdem sollten Zehennägel beim Wandern so kurz wie möglich gehalten werden. Besonders bei längeren Abstiegen wird der Zehenbereich stark belastet, selbst wenn die Nägel normal lang sind, können sie aneinander reiben und Blasen verursachen. Daher ist es ratsam, vorzubeugen und die Zehennägel kurz zu halten, um eine Blasenbildung im vorderen Fußbereich zu vermeiden.

Hornhaut aufbauen

Neueinsteiger im Lauf- oder Wanderbereich leiden häufiger unter Blasen als erfahrene Sportler, da sich bei regelmäßiger Beanspruchung der Haut eine natürliche Schutzschicht durch die Hornhaut bildet. Diese Schicht kann auch durch regelmäßiges Barfuß gehen gestärkt werden, da die Füße unempfindlicher werden und an stark beanspruchten Stellen allmählich eine dickere Hautschicht bilden.

Erste Hilfe bei Blasen

Blasenpflaster sollten immer Teil der Wanderausrüstung sein. Sobald erste Anzeichen wie brennende Fersen oder wunde Zehen auftreten, sollte eine Pause eingelegt und die betroffenen Stellen versorgt werden.

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Blasen sollten nicht aufgestochen werden, um Infektionen zu vermeiden. Die zarte Hautschicht der Blase dient als natürlicher Schutz und bewahrt die darunter liegende Haut vor Schmutz und Keimen. Wenn die Blase aufgeht, tritt die Wundflüssigkeit aus und hinterlässt eine offene Wunde, die anfälliger für Infektionen ist und sich leicht entzünden kann.

Stattdessen sollte frühzeitig ein gut haftendes Pflaster oder ein spezielles Blasenpflaster verwendet werden. Dieses schützt die Haut vor weiterer Reibung, wodurch die Blase in Ruhe abheilen kann. Achte darauf, das Pflaster auf saubere und trockene Haut aufzubringen und sicherzustellen, dass es keine Falten bildet. Die Taperänder sollten an weniger beanspruchten Stellen liegen.

Was tun, wenn sich die Blase geöffnet hat?

Um eine Infektion vorzubeugen, sollten sie sich vor der Berührung der Blase gründlich die Hände waschen. Die offene Wunde sollte mit einem sterilen Pflaster abgedeckt werden, welches regelmäßig gewechselt wird. Abstehende Haut über der Blase sollte keinesfalls abgezogen werden.