Worauf es beim Entgiften ankommt und was die 80:20-Regel ist.

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Von allem zu viel: Zu viel Stress, zu viel Arbeit, zu viel Alkohol, zu viel ungesundes Essen, zu viel Rauchen, zu viele Medikamente. Von allem zu wenig: Zu wenig Sport, zu wenig Freizeit, zu wenig Obst und Gemüse und regelmäßig zu wenig Schlaf und Entspannung. Das Ungleichgewicht zwischen dem Zuviel und Zuwenig wird zum Dauerzustand.

Dazu kommen Umweltgifte wie Abgase, Ozon, Smog, Pestizide und Insektizide oder UV-Strahlen, Handystrahlen, Hormonbelastungen in Fleischwaren, Konservierungsmittel und noch vieles mehr.

Wenn das der Fall ist, ist es vielleicht Zeit für ein wenig Detox.

Detox ist die Abkürzung für den englischen Begriff „detoxification“ und steht für Entgiftung und Entschlackung.

Unser Blut hat einen vorgegebenen Normbereich für das Verhältnis zwischen Basen und Säuren. Den Status quo bestimmt man anhand des pH-Wertes. Dieser gibt Aufschluss darüber, ob der Körper „sauer“ ist oder nicht. Eine Abweichung in die saure Richtung nennt man Azidose (Übersäuerung) und in die basische Richtung Alkalose.

Damit ein Abweichen über den Normbereich hinaus nicht passiert, haben wir über die Lunge und die Nieren verschiedene Möglichkeiten, das zu verhindern. Sollte es aber trotzdem zu einer Entgleisung kommen, liegt vermutlich eine Störung vor, die vom Arzt behandelt werden muss.

Die 80:20-Regel

Die Aufteilung der Ernährung sollte deutlich zugunsten der basischen Lebensmittel ausfallen, nämlich etwa zu 80 Prozent. Wenn dies über lange Strecken nicht der Fall ist, kann es zu einer milden Form der Übersäuerung kommen, die von einem gesunden Menschen allerdings problemlos kompensiert werden kann.

Bei der 80:20-Regel besteht der Speiseplan zu 80 Prozent aus basischen Lebensmitteln, also zum Beispiel Obst, Gemüse, Mandeln oder Erdäpfeln. Die restlichen 20 Prozent machen Säurebildner wie Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchte und Weißbrot aus. Zum Einstieg kann man den Gemüse- und Obstanteil im Speiseplan erhöhen und tierische Milchprodukte meiden.

  • Das tut uns gut: Vollkornprodukte und nahezu alle Gemüse- und die meisten Obstsorten eignen sich sehr gut, um den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht zu bekommen oder ihn in Balance zu halten.
  • Darauf sollten wir verzichten: Diverse Weißmehlprodukte (z. B. Semmeln, Nudeln), fette Wurst- und Fleischwaren, Zucker, Kaffee und Alkohol gehören zu jenen Lebensmitteln, die die Säurebildung im Körper fördern.

Was passiert beim Entgiften?

Beim so genannten Entgiften geht es im Wesentlichen um zwei verschiedene Organe, nämlich die beiden Nieren und die Leber. Beide Organsysteme spielen bei der Ausscheidung von Schadstoffen eine bedeutende Rolle. Zu den Aufgaben der Nieren gehören neben der Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen und damit der „Entgiftung“ auch die Regulation des Wasser-, Elektrolyt-, Mineral- und Säure-Basen-Haushaltes, die Blutdruckregulation und die Produktion verschiedener Hormone.

Eine herabgesetzte Ausscheidung unnützer oder schädlicher Substanzen wie der Harnsäure, von Harnstoff, des Kreatinins oder von Fremdstoffen kann auf Dauer zur Entstehung von Krankheiten führen, wie zum Beispiel Gicht, Störungen des Elektrolythaushaltes, Nierensteine bis hin zum Nierenversagen.

Zu den Aufgaben der Leber gehört neben der Entgiftung beziehungsweise dem Abbau zahlreicher Fremdstoffe (wie z. B. Medikamente) auch die Produktion der Galle. Darüber hinaus ist sie an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt.

Die Entgiftung erfolgt über diverse hepatische Enzymsysteme. Wird die Leber in ihrer Entgiftungsaufgabe durch große Belastungen überfordert, so kommt es zur Entstehung von Krankheiten. Freie Radikale sind kleine Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Wenn ein Elektron fehlt, werden diese Moleküle aggressiv in dem Bestreben, einem anderen Molekül ein Elektron wegzunehmen, um wieder vollständig zu werden. Durch das Entreißen entstehen neue freie Radikale.

Hier kommen nun die Antioxidantien ins Spiel. Diese können freie Radikale entschärfen, bevor sie einen Schaden anrichten können. Eine gesundheitliche Belastung ist zu befürchten, wenn das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und den zur Verfügung stehenden Antioxidantien zugunsten der freien Radikale kippt. Dann laufen wir Gefahr zu erkranken. So kommt es zu Entzündungen unterschiedlichster Art (u.a. Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems, häufige Infektanfälligkeit und Stoffwechselkrankheiten, aber auch Alterserscheinungen, im Speziellen die Haut betreffend, Energie- und Kraftlosigkeit, chronische Müdigkeit).

Apotheker-Tipp

Eine erfolgreiche Entschlackung wird erzielt, wenn Folgendes vermieden wird: Rauchen, Paniertes oder Frittiertes, Fertiggerichte, Süßstoffe und Zuckerersatzstoffe, Alkohol, Transfette, Nitrosamin (zu viel rotes Fleisch), UV-Strahlen meiden, überhöhter Medikamentenkonsum – wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte unbedingt seinen Vitalstoffstatus im Auge behalten.

Ihr Apotheker ist Ihnen gerne dabei behilflich, die Ernährungsgewohnheiten so umzustellen, dass ein gesundes Gleichgewicht im Körper schnell erreicht werden kann.