Die Ellbogendysplasie (kurz ED) ist, eine angeborene Erkrankung des Ellbogengelenks. Eine Therapie kann die Symptome zwar lindern, sie kann jedoch nicht geheilt werden. Im Laufe der Zeit entwickelt das betroffene Gelenk leider immer eine Arthrose.

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Unter dem Begriff „Ellbogendysplasie“ werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die im Zuge einer solchen Fehlentwicklung auftreten können. Wie stark die Krankheitssymptome beim jeweiligen Hund auftreten, ist sehr unterschiedlich. Oft werden betroffene Tiere wegen einer Lahmheit am Vorderbein beim Tierarzt/bei der Tierärztin vorstellig. Eine ED kann aber auch für lange Zeit symptomlos bleiben und dann eher zufällig entdeckt werden. Ob und welche Operation im Zuge der Therapie notwendig ist, hängt von der genauen Art der Veränderungen im Gelenk und dem jeweiligen Patienten ab.

Neben der genetischen Veranlagung spielen auch noch weitere Faktoren eine Rolle in der Entwicklung der ED. Grundsätzlich sind eher große, kompakt gebaute Hunde betroffen. Eine zu energiereiche Fütterung im Welpenalter kann dabei zu übermäßig schnellem Wachstum und somit zu Problemen in der Gelenksentwicklung führen. Außerdem wirken sich ständige Überbeanspruchung des Bewegungsapparates und auch Übergewicht negativ aus.

Der Ellbogen ist kompliziert

Die Vorderbeine von Hunden und unsere menschlichen Arme sind grundsätzlich gleich aufgebaut. Ihr Ellbogen besteht auch aus drei Knochen, nämlich Oberarmknochen, Elle und Speiche. Für ein gesundes Gelenk müssen sich die drei im Wachstum perfekt aufeinander abgestimmt entwickeln. Wenn nicht, können verschiedene Probleme auftreten.

Maßgeschneidert: Individuelle Therapie für jeden Patienten

Die Ellbogendysplasie tritt in verschiedenen Formen auf, die dementsprechend unterschiedlich therapiert werden müssen. Ob und welche Operation für Ihr Tier infrage kommt, kann Ihr Tierarzt/Ihre Tierärztin beantworten. Behandlungen im Rahmen der Physikalischen Medizin können helfen, Schmerzen zu reduzieren, die Gelenksfunktion zu erhalten und Folgeschäden zu vermindern. Eine übermäßige Belastung der Vorderbeine beim Training oder Spielen sollte vermieden werden. Übergewicht wirkt sich bei ED besonders belastend aus. Eine Gewichtsreduktion ist daher wichtiger Bestandteil der Therapie!

Autorin: Dr. med. vet. Bianca Reicher