Worauf man beim Rasieren, Waxing, Lasern und Co. achten sollte. Außerdem: Das sind die häufigsten Entzündungen nach der Haarentfernung.

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Es gibt viele Methoden, störende Körperbehaarung zu entfernen. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Welche das sind, haben wir für Sie zusammengefasst.

Die beliebteste Methode der Haarentfernung ist wohl die Rasur. Leicht umsetzbar, schnell durchführbar und in der Regel schmerzlos. Am besten gelingt sie nach dem Duschen, wenn die Haut sauber und die Haare durch das warme Wasser weicher sind. Um möglichst hautschonend zu arbeiten, sollte die Klinge immer scharf sein und alle paar Züge mit Wasser ausgespült werden. Die Anwendung von Rasierschaum kann helfen, kleine Verletzungen zu vermeiden. Bei empfindlicher Haut raten Experten, darauf zu achten, immer mit der Wuchsrichtung des Haares zu rasieren. Das bringt zwar kein ganz so glattes Ergebnis, reizt aber die Haut weniger.

Der wesentliche Nachteil der Rasur? Abrasierte Haare wachsen schnell wieder nach. Längere Haarlosigkeit von bis zu 3 Wochen ermöglichen nur Methoden, bei denen das Haar an der Wurzel ausgerissen wird. Elektrische Epiliergeräte zum Beispiel bestehen aus rotierenden Scheibenpaaren oder drehenden Walzen, die beim Entlangfahren über die Haut die Haare wie eine Pinzette auszupfen. Gut geeignet sind sie für den Einsatz an Beinen und Armen. Unter den Achseln und im Intimbereich ist die Haut oft zu weich, so dass die Geräte nicht richtig greifen können. Die Prozedur kann hier außerdem sehr schmerzhaft sein.

Vorsicht vor Verbrennungen

Haarentfernung Shugaring_shutterstock_1024566535 - Sugaring wurde bereits vor 5.000 Jahren im Orient verwendet. DIe Paste besteht meist aus Zucker, Zitronensaft und Wasser.
Sugaring wurde bereits vor 5.000 Jahren im Orient verwendet. DIe Paste besteht meist aus Zucker, Zitronensaft und Wasser.

Beim Waxing wird warmes oder kaltes Wachs auf die zuvor gereinigte, von Hautfett befreite und gut abgetrocknete Haut aufgetragen. Anschließend wird der Wachsstreifen gegen die Wuchsrichtung ruckartig abgerissen. Kaltwachsstreifen sind bereits fertig und müssen nur noch angedrückt und abgezogen werden.

Der Umgang mit Warmwachs erfordert etwas Übung, denn das Wachs muss zuerst geschmolzen werden. Damit es nicht zu Verbrennungen auf der Haut kommt, sollte vor dem Auftragen die Temperatur geprüft werden.

Dasselbe gilt für die Zuckerpaste. Die Mischung aus Zucker, Zitronensaft und Wasser muss so lange gekocht werden bis sich eine dicke, kaugummiartige Masse entwickelt hat. Wie unangenehm das Ausreißen der Haare am Ende ausfällt, hängt vom individuellen Schmerzempfinden ab. Während einige Anwender lediglich ein leichtes Prickeln wahrnehmen, empfinden andere starke Schmerzen.

Eine schmerzfreie Alternative bieten Enthaarungscremes. Sie enthalten Thioglykolsäure, ein Stoff, der die Eiweißbindungen in der Hornsubstanz der Haare spaltet. Nach einer Einwirkzeit von drei bis zehn Minuten lassen sich die Haare gemeinsam mit der Creme von der Haut abschaben. Eine Ausnahme bilden dicke Haare. Hier passiert selbst nach der maximalen Einwirkzeit oft gar nichts. Bis die Haare nachwachsen, dauert es etwa 7 bis 12 Tage.

Dauerhaft haarfrei werden

Haarentfernung_Lasern_shutterstock_724051939 - Die Energie wird vom Farbpigment im Haarschaft aufgenommen, an die Haarwurzel weitergeleitet und durch Wärmeentwicklung zerstört.
Die Energie wird vom Farbpigment im Haarschaft aufgenommen, an die Haarwurzel weitergeleitet und durch Wärmeentwicklung zerstört.

Wer dem Kreislauf aus Haarentfernung und Haarnachwuchs dauerhaft entkommen möchte, kann eine Laser- oder Blitzlampenbehandlung versuchen. Beide nutzen das gleiche Prinzip: Die ausgestrahlte Energie wird vom Farbpigment im Haarschaft aufgenommen, an die Haarwurzel weitergeleitet und diese durch Wärmeentwicklung zerstört. Erreicht werden jedoch nur die Haare, die sich gerade am Anfang ihrer Wachstumsphase befinden. Um alle Haare zu entfernen, muss die Behandlung 4- bis 8-mal im Abstand von 8 bis 12 Wochen wiederholt werden. Anschließend genügt eine Behandlung pro Jahr, um den Zustand aufrechtzuerhalten.

Wie gut das Ergebnis ausfällt, hängt von der Haut- und Haarfarbe sowie der Haarbeschaffenheit ab. Die besten Resultate werden auf sehr heller Haut mit dunklen Haaren erzielt. Menschen mit dunkler Haut hingegen wird zur Vorsicht geraten. Der hohe Melaningehalt der Haut setzt die Wirkung auf die Haarwurzel herab und kann selber zum Angriffspunkt werden. Die Folge sind helle oder dunkle Flecken auf der Haut.

Leichte Schmerzen, Brennen, Rötungen oder Schwellungen, die für ein bis zwei Stunden anhalten und durch Kühlen gelindert werden können, gelten nach der Behandlung als normal. Grundsätzlich sollten Laser- oder Blitzlampenbehandlungen nur von erfahrenen Hautärzten durchgeführt werden, da es bei nicht sachgerechter Anwendung zu Hautreizungen, Verbrennungen und Narbenbildung kommen kann.

Wissenswertes: Entzündungen nach der Enthaarung 

Welche Enthaarungsmethode auch gewählt wird, am Ende soll die Haut möglichst glatt sein. Leider ist das nicht immer der Fall. Entzündungen können, mal schwächer, mal stärker ausgeprägt, auftreten. Ob eine Selbstbehandlung ausreicht oder ein Arztbesuch notwendig ist, lesen Sie hier:

  • Rasurbrand (Pseudofollikulitis) Anzeichen: Rot-entzündete Pickelchen
    Entstehung: Durch das scharfkantige Entfernen der Haare unterhalb der Hautoberfläche, wächst das Haar seitlich oder schräg in die Haut ein und unter ihr weiter. Besonders häufig betroffen sind Menschen mit dicken, lockigen oder krausen Haaren.
    Behandlung: Nach dem Auflegen einer warmen Kompresse kann das eingewachsene Haar mit einer Nadel oder Pinzette entfernt werden. Ausgeprägte Entzündungen können mit einer Hydrocortison-Creme behandelt werden.
  • Follikulitis Anzeichen: Rote, meist eitrige, etwa stecknadelkopfgroße Pusteln, die in Gruppen stehen können.
    Entstehung: Bakterien sind in die geschädigte Haut und den Haarfollikel eingedrungen.
    Behandlung: Antiseptische oder antibiotische Cremes.
  • Furunkel Anzeichen: Entzündlich, geröteter, schmerzhafter Knoten, der bis zu 2 cm groß werden kann.
    Entstehung: Bakterien sind bis in die Tiefe des Haar­follikels gelangt.
    Behandlung: Furunkel können von selbst aufgehen, sollten aber niemals aufgedrückt oder aufgestochen werden, um eine Ausbreitung der Bakterien zu vermeiden. Das Aufgehen von kleinen Furunkeln kann durch das Auflegen von warm-feuchten Kompressen oder das Auftragen von Zugsalbe unterstützt werden. Ein Hautarzt sollte aufgesucht werden, wenn sich die Entzündung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen zurückbildet oder sogar verschlimmert.