Wandern Sie sich fit und glücklich! Kaum eine Aktivität verbindet Erholung und Sport so gut wie Ausflüge in die Natur. Nachdem wir Ihnen die wichtigsten positiven Nebenwirkungen des Wanderns aufgezeigt haben, werden Sie sofort Ihre Schuhe schnüren und sich auf die nächste Tour begeben.

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Das Schönste am Wandern ist, dass das Naturerlebnis im Fokus steht – die Ursprünglichkeit, die schönen Aussichten, die frische Luft und die Flucht aus dem stressigen Alltag. Ob im Flachland, an der Küste, im Mittelgebirge oder in den Alpen – beim Wandern tanken Sie alle neue Kraft und Energie. Ganz nebenbei purzeln aber auch die Kilos und zahlreiche positive Effekte für unsere mentale und körperliche Gesundheit stellen sich ein.

Bis ins hohe Alter

Bei keiner anderen Freizeitaktivität sind so viele Menschen willkommen. Von jung bis alt, ob dick, ob dünn – anders als bei vielen anderen Ausdauersportarten werden beim Wandern im gemäßigten Gelände die Gelenke geschont. Durch das hohe Eigengewicht verbrauchen gerade Menschen mit Übergewicht mehr Energie als normal­gewichtige Personen. Regelmäßiges Wandern kann somit beim Abnehmen helfen und dadurch dazu beitragen, das Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einzelne Krebserkrankungen zu verringern. Der besondere Vorteil ist, dass sich Wandern auch für Menschen mit bereits bestehenden Einschränkungen eignet. Durch die schonende regelmäßige Bewegung kann Wandern sogar zur Linderung von bereits bestehenden Krankheiten oder Beschwerden beitragen und den Heilungsprozess unterstützen. Besonders ältere Menschen profitieren von der gesundheitsförderlichen Wirkung des Wanderns auf ihr Wohlbefinden.

Benefits: Lohnende Wander-Effekte

  • Sie trainieren die Grundlagenausdauer. Das führt dazu, dass Sie sich selbst bei intensiveren Touren deutlich fitter fühlen und der Körper nach Belastungen schneller regeneriert.
  • Der Körper lernt, vermehrt Fette als Energiequelle zu nutzen. Zusammen mit einer negativen Energiebilanz (man verbrennt mehr Kalorien als man zu sich nimmt) verlieren Sie schneller überschüssige Kilos.
  • Der Herzmuskel wird stärker und es kann mehr Blut pro Herzschlag durch den Körper gepumpt werden. In der Folge ist unser Puls bei Belastung und in Ruhe niedriger. Davon profitieren vor allem Bluthochdruck-Patienten.
  • Die Zellen reagieren nach dem Training sensibler auf Insulin. Nährstoffe gelangen dann besser in die Zellen, wo sie zur Regeneration sowie zum Wachstum der Muskelzellen beitragen.

Keine Eile

In der moderaten Bewegung liegt das Erfolgsrezept. Sie stärkt das Herz-Kreislauf-System und verbessert die Pumpleistung des Herzens, hält die Blutgefäße elastisch und sorgt dafür, dass die ­Organe besser mit Sauerstoff versorgt werden. Somit reduziert regelmäßiges Wandern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Gefäß­krankheiten wie Arteriosklerose. Auch Herz-­Kreis­lauf-Patientinnen und -Patienten, deren koro­nare Herzkrankheit ausreichend behandelt und stabil ist, können beim Wandern den Körper langsam wieder an Belastungen gewöhnen. Auf jeden Fall sollten Personen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung vor einer Wanderung Rücksprache mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt halten. Dies gilt insbesondere für das Wandern bei höheren Temperaturen oder in den Bergen, da das Herz hier wegen des niedrigeren Sauerstoffgehaltes eine höhere Pumpleistung erbringen muss und Überlastungsgefahr bestehen kann.

Gut zu wissen: Darauf sollten Sie achten

  • Unerfahrene Wanderer sollten mit Wanderstöcken bergab gehen.
  • Die Wanderstiefel und Socken müssen den Fuß fest umschließen, dürfen nicht verrutschen und sollten den Schweiß von der Haut wegtransportieren.
  • Mit engen Kompressionssocken ermüdet die Fuß- und Beinmuskulatur nicht so schnell und die Durchblutung wird gefördert.
  • Bandagen können die Gelenke unterstützen, geben seitliche Stabilität und machen die Tritttechnik sicherer. Das ist besonders wichtig, wenn man mit schwerem Rucksack absteigt, wo die Belastungen für die Knie nochmals größer sind.

Ein echter Jungbrunnen

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Wandern gehört zu den Freizeitaktivitäten, die unsere Ausdauer fördern. Darüber hinaus trainiert die Bewegung in der Natur die Muskulatur und den Gleichgewichtssinn. Der gesamte Bewegungsapparat profitiert vom Wandern. Vor allem im Bereich der Beine und Füße werden Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder stabilisiert und zudem die gesamte Haltemuskulatur des Körpers trainiert. Dies verringert das Verletzungsrisiko im Alltag. Im Unterschied zum Laufsport ist das gemächliche Wandern deutlich gelenkschonender. Ebenfalls werden bei den Touren im gemäßigten Gelände Knie- und Hüftgelenke entlastet. Wandern trainiert die Trittsicherheit und fördert Gleichgewichtssinn und Balancegefühl. Dadurch kann das Sturzrisiko gesenkt werden. Es ist erwiesen, dass regelmäßige Bewegung der Knochendichte zugutekommt. Mit dem Wandern wirken Sie somit einer Osteoporose entgegen. Studien zeigen auch, dass Wandern eine optimale Methode ist, um Risiken der Arthroseentstehung zu reduzieren oder das Fortschreiten einer rheumatischen Erkrankung zu verlangsamen. Nicht zu unterschätzen ist die Macht der Hormone, die beim Wandern ausgeschüttet werden. Sie aktivieren die Abwehrkräfte. Dadurch wird das Immunsystem trainiert.

Gut für die Psyche

Wer sich regelmäßig in der Natur aufhält, fördert nicht nur seine Gesundheit, sondern fühlt sich auch glücklicher. Zudem hilft ein Aufenthalt im Freien nicht nur gegen Stress, sondern kann auch Ängste minimieren. Je länger und weiter es in die Natur geht, desto positiver sind die Effekte auf die ­Psyche. Beim Bergsteigen entflieht man dem ­Alltag. Außerdem durchwandert man verschiedene Klimazonen, und das hat positive Auswirkungen auf den Körper. Der Endorphin-Pegel steigt, Wandern und Klettern sind deshalb „Dünger fürs Gehirn“.

Verbunden mit der Erde

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Haben Sie schon einmal von „Grounding“ gehört? Damit sind Übungen gemeint, die dabei helfen sollen, sich mit der Energie der Erde zu verbinden. Die einfachste Übung: barfuß gehen. Der unmittelbare Bodenkontakt soll zu verbessertem Schlaf und weniger Entzündungen im Körper führen.

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Mag.a Jeannette Edelmüller ist studierte Sportwissenschaftlerin, staatlich geprüfte Heilmasseurin, Faszientrainerin, allgemeine Fitlehrwartin, Aqua Basic Coach und Aqua Nordic Sports Instructor. Sie arbeitet seit 2006 mit Kindern und Erwachsenen zusammen. Wenn Sie Fragen zum Thema haben, können Sie unsere Expertin kontaktieren:
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