Unser Immunsystem schützt uns auf sehr effiziente Weise vor allen möglichen krankmachenden Keimen. Trotzdem kann es v. a. in der kalten Jahreszeit oder in besonderen Lebenslagen – wie bspw. im Kindergarten – Unterstützung brauchen. Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Immunsystem auf Vordermann bringen.

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Besonders in der kalten Jahreszeit sind lästige Erkältungen mit Symptomen wie Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen auch abseits von Corona an der Tagesordnung. Bei Erwachsenen liegen zwei bis vier dieser Infekte pro Jahr im Normalbereich, bei Kindern sind sogar acht bis zehn Erkältungen normal. Um sich gegen diese Infekte zu wappnen bzw. sie schnell wieder loszuwerden, gilt es einige Tipps zu beachten. Hygieneregeln und gesunde Ernährung sind nur zwei der möglichen Maßnahmen zur Abwehrstärkung (mehr dazu ab S. 20.). Zudem gibt es einige Pflanzen, die unser Immunsystem richtiggehend „pushen“, wie z.B. Sonnenhut, Kapland-Pelargonie, Zistrose oder Ingwer.

Aber auch der Ingwer, eine Knollenwurzel aus Südostasien, ist hier zu erwähnen. Er wirkt gegen Bakterien und Viren und lindert Erkältungssymptome. Die beschriebenen Pflanzen sind als Tropfen, Säfte, Sprays, Lutschtabletten, Kapseln oder Tee bzw. als Kombinationspräparate erhältlich. Es ist wichtig, diese Heilpflanzen gleich bei den ersten Zeichen einer Erkrankung anzuwenden. Suchen Sie einen Arzt auf, sollten innerhalb von drei Tagen keine Besserung der Symptome erfolgen oder sich diese verschlimmern.

1. Sonnenhut: Der Immunstimulierer

Beim Sonnenhut (Echinacea; siehe Bild oben), der ursprünglich aus Nordamerika und dem Mississippi-Becken stammt, kommen v. a. die Wurzeln, aber auch die oberirdischen Teile der Pflanze zum Einsatz. Seine Inhaltsstoffe kurbeln das Immunsystem an, indem jene Zellen, die die krankmachenden Keime vernichten, angeregt werden, und wirken gegen Bakterien und Viren. Dadurch kommt es zu einer Senkung des Ansteckungsrisikos, einer Milderung von Krankheitssymptomen und die Gefahren einer Ansteckung mit weiteren Erregern bzw. eine weitere Erkrankung werden vermindert.

Der Sonnenhut kann bei Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren zum Einsatz kommen. Wer auf Korbblütler allergisch reagiert, sollte Sonnenhut nicht anwenden.

2. Propolis: Fleißige Bienchen

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Propolis wird von der Honigbiene produziert und dient zum Stopfen von Ritzen und Rissen im Bienenstock; außerdem hält er den Bienenstock keimfrei, damit sich keine Krankheiten unter den Tieren ausbreiten können. Er besteht aus dem Harz von Knospen, Blättern und Baumrinden und wird im Bienenstock mit Wachs und Pollen vermengt und mit einem speziellen Speichelsekret der Tiere vermischt.

Propolis beinhaltet viele Vitamine und Mineralstoffe und wirkt gegen Viren, Bakterien und Pilze. Zusätzlich ist er immunstärkend und in dieser Hinsicht auch für die Langzeitanwendung geeignet.

3. Kapland-Pelargonie: Der Abtransporteur

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Die Wurzel der Kapland-Pelargonie (auch Umkaloabo genannt) kommt im Kampf gegen Erkältungskrankheiten zum Einsatz. Sie regt das Immunsystem an und unterstützt die Tätigkeit der Flimmerhärchen der Atemwege, wodurch Krankheitserreger schneller ausgeschieden werden können. Außerdem wirkt die Kapland-Pelargonie auch gegen Bakterien und Viren. Am besten werden Arzneien aus dieser Pflanze bereits bei Auftreten der ersten Symptome eingenommen, um so die Dauer der Erkrankung zu verkürzen. Umkaloabo wird bei Erwachsenen und Kindern ab einem Jahr verwendet.

4. Zistrose: Der Virenkiller

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Die Zistrose ist ein kleiner Busch, welcher aus dem Mittelmeerraum stammt. Extrakte aus der Pflanze wirken gegen Viren und Bakterien und kurbeln das Immunsystem an. Außerdem kommt es bei Einnahme der Pflanze bei Infektionen der oberen Atemwege zu einer schnelleren Genesung, und auch die Beschwerden werden gelindert. Die Zistrose kann u. a. als Mundspülung verwendet werden, um die Keimzahl im Mund- und Rachenraum zu vermindern.

5. Beta-Glucane: Magic Mushrooms?

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Bei den Beta-Glucanen handelt es sich um Zuckerverbindungen, welche aus den Zellwänden von Pilzen wie dem Austernpilz, Reishi (Bild) oder Shiitake gewonnen werden. Diese Inhaltsstoffe binden im Dünndarm an bestimmte Zellen und stimulieren so das Immunsystem. Dabei wird es nicht nur angekurbelt, sondern bei einer überschießenden Aktivität bspw. im Rahmen einer Allergie auch beruhigt. Somit haben Beta-Glucane einen regulierenden Effekt. Beta-Glucane werden nicht resorbiert – d. h., sie werden nicht vom Körper aufgenommen.

6. Thuja: Mehr als eine Gartenhecke

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Beim Lebensbaum, auch Thuja genannt, handelt es sich um eine immergrüne Zypressenpflanze aus Nordamerika. In der Medizin finden die Spitzen und Blätter der ein- bis zweijährigen Pflanze Verwendung. Ihre Inhaltsstoffe haben eine direkte Wirkung auf Viren und fördern die Kommunikation zwischen den Abwehrzellen des Immunsystems.

Somit kommt es bei der Einnahme zur Verkürzung der Krankheitsdauer, und die Symptome werden abgemildert. Die Anwendung von Thuja ist sowohl bei akuten als auch chronischen Atemwegserkrankungen geeignet.