Viele Frauen sind im Laufe ihres Lebens von gynäkologischen Beschwerden betroffen. Zwei häufig auftretende Phänomene sind PMS und Wechselbeschwerden. Bei leichten bis mäßigen Symptomen können Heilpflanzen helfen.

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In den Tagen vor den Tagen leiden viele Frauen unter dem Prämenstruellen Syndrom, kurz PMS genannt. Dabei treten Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Rücken- und Kopfschmerzen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Hautunreinheiten oder Wassereinlagerungen, aber auch psychische Symptome wie depressive Verstimmung, Reizbarkeit sowie Schlaf- und Konzentrationsstörungen auf. Die Beschwerden beginnen 10 bis 14 Tage vor der Menstruation und verschwinden mit dem Einsetzen der Regelblutung. Betroffen sind v. a. Frauen nach dem 30. Lebensjahr, und die Beschwerden nehmen mit der Anzahl der Schwangerschaften zu.

Wechselbeschwerden treten bedingt durch Schwankungen im Hormonhaushalt auf, da mit Beginn zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr immer weniger Hormone von den Eierstöcken gebildet werden. Dadurch kann es zu verschiedensten Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, vaginalen Beschwerden, Wasseransammlungen, Migräne, psychischer Labilität und Müdigkeit kommen. Diese Beschwerden äußern sich bei je einem Drittel der Frauen kaum, mittelschwer oder stark. Für die beschriebenen Phänomene stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten verschiedene Pflanzen vor, die Linderung verschaffen können.

Für alle genannten Pflanzen gilt, dass sie in Form eines Fertigpräparates eingenommen werden sollten, da nur so ein ausreichend hoher Wirkstoffgehalt erzielt werden kann. Einige der Pflanzen sollten nicht in Kombination mit anderen Medikamenten eingenommen werden. Fragen Sie daher immer in Ihrer Apotheke um Rat.

Bei PMS: Mönchspfeffer

Mönchspfeffer_Heilpflanzen_shutterstock_214701508 - Bis zum Wirkeintritt dauert es ein paar Wochen.
Bis zum Wirkeintritt dauert es ein paar Wochen.

Der Mönchspfeffer, der aus dem Mittelmeergebiet und Westasien stammt, wird neben der Behandlung von Menstruationsstörungen auch gegen das Prämenstruelle Syndrom verwendet. Dabei wirken sich seine Inhaltsstoffe regulierend auf den weiblichen Hormonhaushalt, wie auf den Östrogen- und Prolaktinspiegel aus, was zu einer Verbesserung der Beschwerden führt. Verwendung finden hierbei die Mönchspfefferfrüchte.

Da bis zum Eintreten des gewünschten Effektes mehrere Wochen vergehen, sollten Mönchspfefferpräparate für mindestens drei Monatszyklen eingenommen werden. Bei der Einnahme gibt es generell kaum Nebenwirkungen. Möglich sind allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschlag sowie Kopfschmerzen, Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden. Bei starken Beschwerden wie etwa Atemnot sollte ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden.

Mönchspfeffer sollte nicht in Kombination mit oralen Kontrazeptiva (die Pille) oder Medikamenten zur Hormonersatztherapie, bei bestimmten Brustkrebsformen und Hypophysenstörungen eingenommen werden. Auch die Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte vermieden werden, da es zu einer Störung der Milchbildung kommen kann. Weiters sollte eine gewünschte Einnahme bei Parkinson oder psychischen Problemen mit dem Arzt/der Ärztin besprochen bzw. vermieden werden.

2. Klimakterium: Traubensilberkerze

traubensilberkerze_shutterstock_1162804348 - Präparate mit Traubensilberkerze können bei Wechselbeschwerden helfen.
Präparate mit Traubensilberkerze können bei Wechselbeschwerden helfen.

Die Traubensilberkerze, welche in den USA und Kanada beheimatet ist, zeigt Wirkung gegen Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Verstimmungszustände. Die Wirkung ist bedingt durch regulierende Effekte auf das Zentralnervensystem, welche sich entfalten, ohne dass die Inhaltsstoffe selbst Hormone darstellen.

Die Einnahme eines Traubensilberkerzenpräparates sollte so früh als möglich nach Einsetzen der Beschwerden begonnen werden, da die Wirksamkeit so am größten ist.

Werden die Präparate morgens eingenommen, wirken sie besonders gegen Hitzewallungen und Verstimmungen. Werden diese abends eingenommen, wirken sie gut gegen Nachtschweiß.

Die Wirkung baut sich schrittweise auf, wobei nach zwei bis vier Wochen eine Linderung der Beschwerden zu erwarten ist.

3. Hormonähnlich: Soja und Rotklee

Heilpflanzen Rotklee - Rotklee hilft ebenfalls bei Wechselbeschwerden.
Rotklee hilft ebenfalls bei Wechselbeschwerden.

Soja, aus Asien stammend, und Rotklee, welcher in Europa, Mittelasien und Nordafrika beheimatet ist, können durch die enthaltenen Isoflavone Abhilfe bei Wechselbeschwerden schaffen. Diese besitzen eine hormonähnliche Wirkung und vermindern effektiv alle auftretenden Beschwerden. Isoflavone werden häufig in Kombination mit Griffonia angeboten, wobei die Hauptinhaltsstoffe dieser Pflanze positiv auf Verstimmungen in den Wechseljahren wirken.

Diese Pflanze darf nicht mit jedem Medikament gemeinsam eingenommen werden. Fragen Sie hierzu Ihren/Ihre Apotheker:in oder Arzt/Ärztin.

Mehr zum Thema Soja und Rotklee.

4. Für die Seele: Johanniskraut

Heilpflanzen_Johanniskraut_shutterstock_1439245274 - Johanniskraut wirkt sich auf die Stimmung aus.
Johanniskraut wirkt sich auf die Stimmung aus.

Die Inhaltsstoffe des Johanniskrauts, welches aus Europa, Westasien und Nordafrika kommt, wirken sich positiv auf den Serotoninspiegel und somit auf die Stimmung aus. Sie wirken stimmungsaufhellend, antriebssteigernd und stärken das seelische Befinden, wobei der volle Effekt nach einigen Wochen zu erwarten ist. Bei der Einnahme von Johanniskraut ist zu beachten, dass es die Wirksamkeit einiger Medikamente verringern kann. So kann es zu Wechselwirkungen mit Hormonpräparaten, Blutverdünnern, Mittel gegen Asthma, Herzrhythmusstörungen oder Blutfettwerten kommen.

Fragen Sie daher immer Ihren/Ihre Apotheker:in oder Arzt/Ärztin, ob es zwischen einem von Ihnen eingenommenen Medikament und Johanniskraut zu Wechselwirkungen kommen kann.

5. Schwitz-Stopp: Salbei

Salbei Heilpflanze - Salbei-Produkte aus der Apotheke können gegen starkes Schwitzen helfen. - © Shutterstock
Salbei-Produkte aus der Apotheke können gegen starkes Schwitzen helfen. © Shutterstock

Salbei, der im Mittelmeergebiet beheimatet ist, enthält ätherische Öle und Gerbstoffe, welche zu einer schweißmindernden Wirkung führen, wobei die Schweißhemmung bis zu 52 % betragen kann. Daher wird Salbei bei Hitzewallungen und Nachtschweiß eingesetzt.

Leidet die betroffene Person hauptsächlich an störendem Nachtschweiß, wird zu einer abendlichen Einnahme geraten; tritt das vermehrte Schwitzen tagsüber auf, sollte Salbei morgens eingenommen werden.

Leidet man unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, ist es ratsam, anregende Genussmittel wie Kaffee, schwarzen Tee und Nikotin zu meiden.