In Europa wird die Eiche (Quercus robur) seit Jahrtausenden mythologisch verehrt und medizinisch verwendet. Aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten sollte Eichenrinde in keiner Hausapotheke fehlen.

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Schon in der Antike galt Eichenrinde als ein „austrocknendes“ Heilmittel, welches bei Durchfall und Bluterbrechen empfohlen wurde. Gleichzeitig wurde die Eiche von unseren Vorfahren als heiliger Baum und als Baum der Stärke verehrt, wie dies bis heute Sprachwendungen – „stark wie eine Eiche“ – und der lateinische Name (robur = Kraft) belegen.

Eichenrinde wirkt hautabdichtend, juckreizstillend, entzündungshemmend sowie leicht antibakteriell und antiviral. Für diese Wirkungen sind vor allem die Gerbstoffe verantwortlich, wobei Eichenrinde mit bis zu 20 Prozent Gerbstoffen zu den gerbstoffreichsten heimischen Heilpflanzen zählt.

Die hautabdichtenden Effekte machen Haut und Schleimhäute unempfindlicher gegenüber äußeren Reizen; Wunden und Irritationen an Haut und Schleimhäuten heilen dadurch schneller ab. Aufgrund dieser vielfältigen Wirkungen hat sich Eichenrinde bis heute vor allem bei Hauterkrankungen etabliert und ist ein sinnvoller Bestandteil einer jeden pflanzlichen Hausapotheke. Allen voran eignet sich eine Anwendung als Umschlag bei entzündlichen Hauterkrankungen wie dem akuten Ekzem und bei Juckreiz oder als Sitzbad bei Hämorrhoiden. Zusätzlich kann Eichenrinde auch als Mundspülung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sehr hilfreich sein.

Anwendungstipps:

Für die Zubereitung eines Sitzbades verwendet man 5 g Eichenrinde pro Liter Wasser. Möchte man aus Eichenrinde Umschläge, Spülungen oder Gurgellösungen herstellen, sind es 20 g Eichenrinde pro Liter Wasser. Die Zubereitung sollte immer als Abkochung, bei der die Eichenrinde zusammen mit Wasser einige Minuten aufgekocht wird, hergestellt werden.

Heutzutage erfolgt die Anwendung hauptsächlich äußerlich oder als Spüllösung. Man kann Eichenrinde aber auch bei leichten Durchfallerkrankungen verwenden. Hierzu werden dreimal täglich je 1 g Eichenrinde pro Tasse Tee als Abkochung getrunken.

Achtung:

Eichenrinde gilt als gut verträglich, lediglich bei großflächigen Ekzemen oder Wunden sollte man auf Eichenrinde verzichten.