Isländisch Moos lindert Heiserkeit und trockenen Reizhusten. Neben der Anwendung als Tee eignet es sich besonders als Hustensaft oder Lutschtabletten.

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Isländisch Moos wird seit mindestens 400 Jahren im Alpenraum und in Nordeuropa zu Heilzwecken eingesetzt. Schon unsere Vorfahren benutzten es als Husten- und Stärkungsmittel.

Die in Isländisch Moos reichlich enthaltenen Schleim- und Bitterstoffe entfalten zahlreiche positive Wirkungen. So legen sich die Schleimstoffe bei Heiserkeit, Halsschmerzen und Reizhusten an die irritierten Schleimhäute und lindern dadurch die Beschwerden. Unterstützt wird dies durch die antibakteriell wirkenden und bitter schmeckenden Flechtensäuren und nachgewiesene immunstimulierende Eigenschaften. Neben der Anwendung als Tee eignet sich Isländisch Moos besonders als Hustensaft oder Lutschtabletten. Letztere sind gerade bei Heiserkeit besonders sinnvoll, da sie die irritierten Schleimhäute im Rachenraum langanhaltend benetzen. Der Hustensaft sollte aus demselben Grund vor dem Hinunterschlucken etwas im Mund belassen und langsam geschluckt werden.

Isländisch Moos kann auch bei Entzündungen der Mundschleimhaut als Spülung eingesetzt werden. Wegen der enthaltenen Bitterstoffe, welche die Produktion von Verdauungssäften anregen, eignet es sich zudem als Tee bei Appetitlosigkeit.

Isländisch Moos ist sehr gut verträglich und auch für die Anwendung bei Kindern geeignet.

Kalt oder warm? Die richtige Zubereitung

Man kann Isländisch Moos als Kalt- oder Heißauszug zubereiten. Beim Kaltauszug wird das Isländisch Moos mit kaltem Wasser übergossen und eine Stunde stehen ­gelassen. Dabei lösen sich nur die reizstillenden Schleimstoffe, aber nicht die bitter schmeckenden Flechtensäuren. Der gewonnene Auszug schmeckt dadurch bekömmlicher. Möchte man allerdings auch die antibakterielle Wirkkomponente der Flechtensäuren im Tee, so sollte man diesen unbedingt mit warmem Wasser zubereiten. Als Tages­dosierung für Erwachsene gelten sowohl für den Kalt- als auch für den Heißauszug 4–6 g des getrockneten Isländisch Moos aufgeteilt auf 2 bis 3 Tassen pro Tag.

Botanischer Steckbrief von Isländisch Moos (Cetraria islandica (L.) Acharius s.l.)

Das Isländisch Moos ist botanisch gesehen kein Moos, sondern eine Flechte. Flechten bilden sich aus einer Symbiose aus einer Alge und einem Pilz. Isländisch Moos besitzt einen bis zu 12 cm hoch werdenden geweihartigen Flechtenkörper mit gezähnten nach innen gerollten Lappen. Wie bereits der deutsche Name dieser Pflanze suggeriert, wächst Isländisch Moos in den nördlicheren und kälteren Gebieten der Erde. Man findet es aber auch sehr ­verbreitet in den höheren Regionen der Alpen.