Mönchspfeffer ist durch seine auffälligen blauen bis fliederfarbigen Blüten nicht nur optisch interessant, sondern hat sich seit vielen Jahren auch als das pflanzliche Heilmittel beim Prämenstruellen Syndrom etabliert.
Schon in der Antike wurden die Früchte und Blätter von den griechischen Ärzten bei Verletzungen und bei Menstruationsbeschwerden verwendet. Im Mittelalter sollen die scharf schmeckenden Früchte dann u. a. als Gewürz in Klöstern verwendet worden sein, um die geforderte Enthaltsamkeit durch die nachgesagte anaphrodisierende Wirkung zu unterstützen. Aus diesem Gebrauch stammen die deutschen Namen Mönchspfeffer und Keuschlamm.
Die Früchte des Mönchspfeffers enthalten Inhaltsstoffe, die neuesten Untersuchungen zufolge die Sekretion von Prolaktin – einem Hormon das u. a. für das Gleichgewicht im Menstruationszyklus verantwortlich ist – vermindern. Untersuchungen zeigten, dass durch die Einnahme von Mönchspfeffer Zyklusstörungen und Beschwerden des sogenannten Prämenstruellen Syndroms (PMS) gebessert werden können. So reduzierte er während einer 3-monatigen Einnahme Brustschmerzen, Reizbarkeit und Kopfschmerzen.
Von den Fachgesellschaften wird Mönchspfeffer dementsprechend bei Prämenstruellem Syndrom, einschließlich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten, sowie bei Menstruationsstörungen mit zu häufiger, zu schwacher oder fehlender Regelblutung angeraten.
Gut zu wissen
Als Tee unwirksam
Mönchspfeffer eignet sich wegen der niedrigen Dosierung und den teilweise nicht wasserlöslichen Inhaltsstoffen nicht als Tee. Für eine optimale Wirkung sollte er in Form von Trocken- oder Flüssigextrakten bspw. als Tabletten oder Tropfen mindestens 3 Monate eingenommen werden. Je nach Präparat liegt die empfohlene Tagesdosierung bei 4–20 mg des Extraktes. Mönchspfeffer wird generell sehr gut vertragen; in seltenen Fällen kann die Einnahme zu allergischen Reaktionen, Kopfschmerzen, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und zu Zyklusstörungen führen.
Botanischer Steckbrief von Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus L.)
Mönchspfeffer, auch Keuschlamm genannt, wächst sehr verbreitet vom Mittelmeerraum bis nach Zentralasien. An diesem 3–5 m hochwachsenden Strauch stehen die großen handförmig geteilten Blätter kreuzgegenständig am Stängel. Auffällig sind auch die zahlreichen wohlriechenden blau- bis fliederfarbigen, zweilippigen Blüten, die dicht in ährenartigen Blütenständen stehen.