Die Passionsblume ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze, sondern seit Jahrhunderten auch eine hilfreiche beruhigende Heilpflanze.

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Schon im 16. Jahrhundert wurde die Passionsblume von dem indianischen Heiler Martin de la Cruz als eine Heilpflanze der Azteken beschrieben. Seit dem 20. Jahrhundert gehört die Passionsblume auch zum Arzneimittelschatz Europas und wurde mittlerweile sehr gut untersucht. Dabei zeigte sich, dass das Passionsblumenkraut v. a. bei nervösen Unruhezuständen und bei Einschlafstörungen hilfreich sein kann. Passionsblume wirkt entspannend ohne zu ermüden, weshalb sie sich auch hervorragend als Tagessedativum eignet. Besonders in der Kombination mit Baldrian und oder Hopfen eignet sie sich aber auch als Schlafmittel.

Neuere Untersuchungen belegen auch eine ausgeprägte angstlösende Wirkung. Dieser Effekt ist besonders bei alkoholischen Extrakten aus den Blättern ausgeprägt. Verantwortlich für die genannten Wirkungen dürften die Flavonoide sein. Da Passionsblume zudem ähnliche Inhaltsstoffe wie Weißdorn enthält, wird sie wie dieser auch bei leichten nervösen Herzbeschwerden verwendet. Zudem gibt es Hinweise, wonach Passionsblume als Unterstützung auch bei der Entwöhnung von psychotropen Substanzen wie Alkohol, Benzodiazepinen und Nikotin nützlich sein kann.

Der Angstlöser: Passionsblume richtig anwenden

Passionsblume gilt als sehr gut verträglich. Die empfohlene Tagesdosierung für Erwachsene liegt bei 4–8 g des getrockneten Krautes. Pro Tasse sollten dabei etwa 2 g verwendet werden. In Ihrer Apotheke finden Sie außerdem auch Tropfen oder Tabletten mit Passionsblume. Diese enthalten einen standardisierten – also gleichbleibenden – Extrakt aus den wirksamen Inhaltsstoffen.

Botanischer Steckbrief der Passionsblume (Passiflora incarnata L.)

Die Passionsblume ist eine Arzneipflanze aus den tropischen und subtropischen Regionen des amerikanischen Kontinents. Als Zierpflanze gelangte diese bis zu 9 m hochwachsende Kletterpflanze spätestens im 18. Jahrhundert nach Europa, wo die katholische Kirche in der außergewöhnlichen Blütenform der Passionsblume ein Symbol für die Leidensgeschichte Christi sah. Der kronenartige bläulich-weiße gefärbte Blütenkelch symbolisierte demnach die Dornenkrone, die fünf Staubbeutel die Wundmale und die drei Blütengriffel die Kreuznägel von Christus. Sowohl im wissenschaftlichen als auch im deutschen Namen (lat. passio = Leiden) ist diese Symbolik bis heute zu erkennen.