Mit ein paar Tricks und sanften Mitteln können Sie Ihre Augen langfristig pflegen und Ihre Sehkraft bis ins hohe Alter erhalten.

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Unser Sehvermögen ermöglicht uns, unsere Umwelt wahrzunehmen, schafft Orientierung im Raum und lässt uns unsere Mitmenschen erkennen. Unsere Augen müssen jeden Tag viel aushalten: Bildschirmarbeit, trockene Raumluft oder schlechte Beleuchtung (über-)fordern sie.

Bildschirm anpassen

Bei der Arbeit am PC kommt es häufig zu trockenen, gereizten Augen, da weniger häufig geblinzelt wird. Daher her ist es wichtig, Pausen einzulegen, die Augen bewusst zu schließen und den Computer gut zu positionieren. Er sollte nicht vor einem Fenster stehen, der Bildschirm sollte sich etwas unter Augenhöhe befinden und circa 50 bis 70 cm Sehdistanz aufweisen.

Sonnenbrille, Flüssigkeit, wenig Alkohol

Eine gute Sonnenbrille mit UV-Filter ist besonders am Wasser und im Schnee wichtig, um die Augen vor den schädlichen Strahlen zu schützen. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, wobei Alkohol nur in Maßen genossen werden sollte, da dieser das Risiko für Linsentrübungen erhöht.

Genug Schlaf, kein Qualm und Vorsorgeuntersuchungen

Ebenso wichtig ist ausreichend Schlaf, da die Augen geschlossen sind und sich die Augenmuskulatur entspannen kann. Auch ein Rauchstopp lohnt sich, da der „blaue Dunst“ das Risiko für Augenerkrankungen wie Grauer Star oder Altersbedingte Makuladegeneration erhöht. Nicht zu vergessen ist der regelmäßige Besuch beim Augenarzt; vor allem ab dem 40. Lebensjahr, bei Vorbelastungen, extremer Kurzsichtigkeit, Diabetes, Bluthochdruck etc. sollte der Arzt früher und häufiger aufgesucht werden.

Carotinoide zu sich nehmen

Auch mit der Ernährung lässt sich die Sehkraft positiv beeinflussen. Daher sollten Lebensmittel, die Carotinoide, Vitamin A, C, E, B2, Selen und Zink enthalten, auf dem Speiseplan stehen – am besten in Form von Obst und Gemüse. Dabei sind Carotinoide vor allem in gelben, orangen oder roten Früchten wie Karotten, Tomaten, Orangen und Paprika enthalten, aber auch in Brokkoli und Spinat. Mithilfe dieser Inhaltsstoffe kann ein positiver Beitrag zur Minimierung des Risikos für Augenerkrankungen wie dem erwähnten Grauen Star oder der Altersbedingten Makuladegeneration geleistet werden.

Die Zeichen der Zeit: Makuladegeneration

Von der Makuladegeneration betroffen ist der so genannte Gelbe Fleck, welcher die größte Dichte an Sehzellen aufweist. Bei der altersbedingten Makuladegeneration kommt es zu einem Funktionsverlust dieser Zellen und so zu Einbußen bei der Sehkraft.

Hier spielt die Vorbeugung eine besonders wichtige Rolle, da diese Einschränkungen unumkehrbar sind. Dabei kommen Carotinoide wie Lutein und Zeaxanthin zum Einsatz. Diese bilden auf der Macula lutea eine Pigmentschicht, welche Rezeptoren im Auge vor dem schädlichen blauen Licht schützt. Lebensmittel, die eine größere Menge dieser Inhaltsstoffe aufweisen, sind beispielsweise Spinat, Mais, Kiwis, Paprika, Kürbis, Zucchini, Mango und Gurken.

Auch Anthocyane aus Kirschen, Zwetschken und blauen Trauben wirken sich positiv auf die Augen aus. Bei bestehenden Problemen wird eine Zufuhr von 10 bis 20 mg Lutein pro Tag und 0,5 bis 6 mg Zeaxanthin pro Tag am besten in Kombination empfohlen.

Auch Lycopin – ebenfalls ein Carotinoid – spielt aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften eine wichtige Rolle. Es kommt vor allem in Tomaten, Wassermelonen, Marillen und Papayas vor. Zu therapeutischen Zwecken sollten 10 bis 30 mg pro Tag zugeführt werden. Diese Carotinoide sind als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, da diese Menge schwer über die Nahrung erreicht werden kann.

Der Trübung vorbeugen: Grauer Star

Beim Grauen Star kommt es zu einer Linsentrübung, die zu einer Beeinträchtigung der klaren Sicht führt. Die Krankheit entwickelt sich über Jahre und tritt häufig im fortgeschrittenen Alter auf. Da es beim Grauen Star zu einem operativen Eingriff kommt, um das Problem zu beheben, kommt der Vorbeugung auch hier besondere Bedeutung zu.

Wichtig ist die Zufuhr antioxidativer Vitamine wie Vitamin A, B2, C, E sowie Zink, Selen und Carotinoide (siehe oben). Somit ist der häufige Verzehr von Gemüse, Früchten und Beeren wichtig, da diese viele dieser Stoffe beinhalten.

Hilfe aus dem Pflanzenreich:

Heilpflanze Augentrost_shutterstock_169746389 - Augentrost ist auch als Euphrasia bekannt.
Augentrost ist auch als Euphrasia bekannt.

Zugluft, trockenes Raumklima oder vermehrte Bildschirmarbeit können zu trockenen, gereizten Augen führen. Neben Maßnahmen wie Räume gut lüften, den PC optimal platzieren oder die Augen vor schädlichen Einflüssen schützen, können bei Augenbeschwerden wie trockenen, gereizten, geröteten und juckenden Augen pflanzliche Extrakte beispielsweise vom Augentrost, der Malve oder der Heidelbeere in Form von Augentropfen zur Anwendung kommen.

  • Augentrost:Der Augentrost wird seit Jahrhunderten bei Augenbeschwerden eingesetzt und ist in Mittel-, West- und Südeuropa verbreitet. Er wirkt gegen gerötete, entzündete und trockene Augen ebenso wie gegen Entzündungen der Augenlider und -bindehaut; wobei Extrakte aus den getrockneten, oberirdischen, zur Blütezeit gesammelten Pflanzenteilen verwendet werden.
  • Heidelbeere:Auch die Heidelbeere – und aus ihr gewonnener Extrakt – kann in Augentropfen zum Einsatz kommen. Diese Pflanze stammt aus Nord- und Mitteleuropa. Zur Anwendung kommen ihre jungen Blätter und Früchte, die wichtige Inhaltsstoffe aufweisen, die einen beruhigenden Effekt auf müde, gereizte Augen ausüben; sie wirkt befeuchtend und erfrischt strapazierte Augen.
  • Malve:Die Malve – aufgrund ihrer Früchte, die an einen Käselaib erinnern, auch Käsepappel genannt – stammt aus Europa und Vorderasien. Ihre Blätter und Blüten enthalten Zuckermoleküle, welche Wasser binden und so eine Art Schutzschicht auf der Augenschleimhaut bilden. Daher wirkt sie beruhigend und befeuchtend. Zudem enthält sie Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend und reizmindernd wirken.

Autorin: Mag. pharm. Stefanie Briganser