Schon die Wikinger sollen Rosenwurz auf ihren Schiffsreisen benutzt haben, um gesund und vital zu bleiben. Dass es sich hier nicht nur um eine Legende handelt, belegen neuere Studien, welche Rosenwurz eine positive Wirkung sowohl auf die körperliche als auch auf die geistige Leistungsfähigkeit zuschreiben.
In den skandinavischen Ländern und in Russland hat diese Pflanze als stärkende Heilpflanze und zur Verbesserung stressbedingter Erkrankungen eine sehr lange Tradition. Unter anderem soll bereits zur Zeit der Wikinger Rosenwurz als tonisierende Heilpflanze benutzt worden sein.
In den letzten Jahrzehnten wurde Rosenwurz ausgiebig untersucht. Dabei bewies sich Rosenwurz in mehreren Studien als eine Heilpflanze, die stressbedingte Erschöpfungszustände sowie Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentrationsstörungen verbesserte. Darüber hinaus ergaben sich auch Hinweise auf neuroprotektive, angstlösende und antidepressive Effekte. Zusammengefasst erhöht Rosenwurz die Stressresistenz und stärkt den Köper sowohl auf physischer als auch auf emotionaler Ebene. Auch wenn Arbeitsüberlastung und einem stressigen Lebensstil in erster Linie durch Stressreduktion und vermehrte Erholungsphasen begegnet werden sollte, bietet Rosenwurz aufgrund dieser Ergebnisse eine unterstützende Therapiemöglichkeit. Ein therapeutischer Nutzen scheint auch bei Fibromyalgie und chronischen Erschöpfungszuständen möglich.
Bezüglich Wirkmechanismus sind noch weitere Studien notwendig; allerdings dürften die im Rhizom enthaltenen sog. Zimtalkoholderivate und Salidrosid maßgeblich für die positiven Wirkungen von Rosenwurz verantwortlich sein.
Rosenwurz nicht abends einnehmen
Rosenwurz gilt im Allgemeinen als gut verträglich, muss aber in der ersten Tageshälfte eingenommen werden, da sie sonst zu Schlaflosigkeit führen kann. Die empfohlene Tagesdosierung liegt bei 400–600 mg eines standardisierten Extraktes. Eine Auswahl an möglichen Präparaten finden Sie in Ihrer Apotheke.
Botanischer Steckbrief der Rosenwurz (Rhodiola rosea L.)
Die Rosenwurz ist eine Pflanze des arktischen Raumes, kommt aber auch im hochalpinen Raum der Alpen vor. Meist findet man diese bis zu 60 cm hoch wachsende sukkulente Pflanze auf felsigem Gelände oder trockenen mageren Wiesen. Die graugrünen schmal lanzettlichen Blätter stehen wechselständig. Die Blütenknospen sind anfangs rötlich gefärbt und entwickeln sich dann zu gelben Blüten. Sowohl der wissenschaftliche Name als auch der Name Rosenwurz beziehen sich auf den rosenartigen Duft (rhodios = rosig) des kräftigen Wurzelstockes.