Aus der Süßholzwurzel gewinnt man nicht nur die beliebte Lakritze, sondern auch effektive Heilmittel gegen Husten und Sodbrennen. Süßholzwurzel zeigt sogar vielversprechende Wirkungen gegen Helicobacter pylori.

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Die medizinische Anwendung lässt sich bis weit ins antike Griechenland zurückverfolgen und reicht von der Anwendung als Wundheilmittel bis zur innerlichen Anwendung bei Husten und Halsschmerzen. Heute schätzen wir sie insbesondere wegen der ausgeprägten entzündungshemmenden und schleimlösenden Wirkung bei produktivem Husten und irritierten Schleimhäuten. In den letzten Jahrzehnten wurde eine Vielzahl von erfolgreich abgeschlossenen Studien zu diversen Anwendungen durchgeführt. Unter anderem wurde in mehreren Studien ein eindeutiger Nutzen von Süßholzwurzel bei Magengeschwüren und sog. dyspeptischen Beschwerden mit Sodbrennen und Aufstoßen nachgewiesen. Eine Wirkung zeigte Süßholzwurzel in diesem Zusammenhang auch bei der Elimination von Helicobacter pylori – einem Bakterium, das häufig für Magenprobleme verantwortlich gemacht wird. Daneben bewies sich Süßholzwurzel als Tee oder Flüssigextrakt als besonders sinnvoll bei verschleimten Atemwegen und Irritationen im Mund- und Rachenraum.

Verwendung: Maximal 4 Wochen

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Süßholzwurzel kann in Form einer Teezubereitung, als alkoholischer Auszug, Trockenextrakt oder als Lakritze verwendet werden. Die empfohlene Tagesdosierung als Tee liegt bei 1,5–2 g der zerkleinerten Wurzel auf 150 ml Wasser. Pro Tag können 3 bis 4 Tassen getrunken werden. Die Zubereitung sollte am besten als Abkochung (Dekokt) erfolgen, indem die Wurzel mindestens 10 Minuten aufgekocht wird. Süßholzwurzel darf nicht länger als vier Wochen angewendet werden. In hohen Dosen und bei längerer Anwendung kann Süßholzwurzel nämlich sog. mineralkortikoide Effekte bewirken. Das kann in weiterer Folge zu Ödemen, Kaliumverlusten, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen führen. Bei Nieren-, Leber- oder kardiovaskulären Erkrankungen sollte aus diesem Grund gänzlich auf Süßholzwurzel verzichtet werden.

Botanischer Steckbrief der Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra L.)

Das Süßholz gehört zur Familie der Schmetterlingsblütengewächse. Typische botanische Merkmale der Süßholzwurzel sind dementsprechend die lila Schmetterlingsblüten. Die Blätter stehen wechselständig, sind unpaarig gefiedert und bestehen aus drei bis sieben Paaren kurzgestielter Fiederblättchen und einem Endfiederblatt. Die Wurzel ist fingerdick, außen braun und innen blassgelb gefärbt. Sowohl der wissenschaftliche Name Glycyrrhiza (gr. glykys = süß, gr. riza = Wurzel) als auch der deutsche Name Süßholz stammen vom süßen Geschmack der Wurzel.