Die Rosskastanie ist nicht nur ein beliebter Parkbaum, sondern auch ein sehr wirksames Venenmittel. Geschwollene und schwere Beine können mit diversen Präparaten wirksam gelindert werden.

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Zubereitungen aus Rosskastaniensamen wirken festigend auf die venösen Blutgefäße sowie abschwellend und entzündungshemmend. Dadurch werden besonders Venenerkrankungen wie Krampfadern, aber auch Wadenkrämpfe und schwere Beine wirksam gelindert. Dafür verantwortlich ist ein komplexes Gemisch aus Triterpensaponinen, das als „Aescin“ bezeichnet wird. Besonders der Extrakt, verarbeitet in magensaftresistenten Kapseln oder Tabletten, erwies sich in zahlreichen Studien als wirksam und sehr gut verträglich bei diversen Venenproblemen. Sinnvoll sind diese auch zur unterstützenden Behandlung chronisch venöser Insuffizienz mit den typischen Symptomen, wie schwere und geschwollene Beine, Juckreiz, Krampfadern, Schmerzen, Muskelspannungen und Wadenkrämpfe. Die Anwendung bei den diversen Venenproblemen sollte aufgrund der mitunter schwer verlaufenden Krankheitsbilder immer zuerst ärztlich abgeklärt werden.

Rosskastanie ist im Allgemeinen gut verträglich; nur in Einzelfällen können Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen auftreten.

Gut zu wissen: Innerlich nur als Extrakt

Rosskastaniensamenextrakte können sowohl äußerlich als auch innerlich verwendet werden. Man findet diese in einer Vielzahl an Tabletten/Kapseln, Tinkturen und halbfesten Zubereitungen wie Salben und Gelen.

Die empfohlene Tagesdosierung bei Trockenextrakten zur innerlichen Einnahme liegt bei 50–60 mg Aescin.

Als Tee können Rosskastanien aufgrund des hohen Saponingehaltes nicht eingenommen werden.

Botanischer Steckbrief: Aesculus hippocastanum L.

Die Rosskastanie ist ein bis zu 30 m hoch wachsender Baum. Besonders charakteristisch sind die 5- bis 7-zählig gefingerten Blätter. Die weißen bis rosa-roten Blüten stehen in Trauben am Ende der Zweige. Die daraus entstehenden Samen werden von grünen stacheligen Früchten umgeben. Diese Samen werden im Herbst nicht nur gerne gesammelt, sondern auch arzneilich genutzt. Der Botaniker Carolus Clusius pflanzte die Rosskastanie erstmals 1576 in Wien an, nachdem er die Samen aus dem damaligen Konstantinopel erhalten hatte. Durch ihre gute Schattenwirkung wurde die Rosskastanie in ganz Mitteleuropa ein beliebter Park- und Alleenbaum.