Hopfen wird nicht nur beim Bierbrauen als wichtiges Würzmittel eingesetzt, sondern fand schon im Mittelalter Anwendung als Beruhigungsmittel.

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Hopfen ist spätestens seit dem Deutschen Reinheitsgebot vom Jahre 1516 einer der zentralen Inhaltsstoffe der Bierherstellung. Seine bitteren Bestandteile prägen den Geschmack des Bieres, während die antimikrobiellen Eigenschaften des Extrakts zur Haltbarkeit beitragen. Doch nicht nur in Brauereien war Hopfen bedeutend; schon im Hochmittelalter genoss dieser auch in der Kräuterkunde großes Ansehen.

Hopfenzapfen wirken schlafanstoßend und beruhigend, wodurch sich die Einschlafzeit verkürzt. Schlafprobleme können auf diese Weise sanft gebessert werden. Zusätzlich lindert Hopfen Nervosität und Angstzustände. Die verantwortlichen Wirkstoffe hierfür sind die Bitterstoffe Humulon und Lupulon sowie ihr flüchtiges Umwandlungsprodukt, das Methylbutenol. Die Wirksubstanzen entstehen also teilweise schon bei der Lagerung und diese können auch eingeatmet beruhigend wirken. Daher ist bei Schlafbeschwerden oder Nervosität nicht nur ein Hopfentee hilfreich, sondern auch ein Hopfenkissen. Dieses muss allerdings wöchentlich erneuert werden.

Doch Hopfen kann mehr als nur beruhigen. Wenn man ihn als Tee zu sich nimmt, kurbeln die darin enthaltenen Bitterstoffe die Verdauung an. Dies kann Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen oder Appetitlosigkeit lindern.

Tee, Dragees & Co.: Hopfen richtig anwenden

Für eine Tasse Tee werden 1 bis 2 Teelöffel (0,5 g) getrockneter Hopfenzapfen mit 150 ml kochendem Wasser überbrüht. Pro Tag können bis zu 4 Tassen getrunken werden. Um den bitteren Geschmack zu mildern, kann der Tee mit Melissenblättern kombiniert werden, die ebenfalls eine beruhigende Wirkung entfalten.

In Ihrer Apotheke bekommen Sie nicht nur Hopfenzapfen zur Zubereitung eines Tees oder eines Kräuterkissens, sondern Sie finden auch verschieden Kapseln, Tabletten und Dragees mit Hopfen in der Kombination mit anderen beruhigenden Heilpflanzen wie Melisse, Baldrian oder Passionsblume.

Botanischer Steckbrief von Hopfen (Humulus lupulus L.)

Hopfen ist eine ausdauernde, zweihäusige Kletterpflanze, die sich rechts windend emporrankt und Höhen von bis zu 12 Metern erreichen kann. Ihre gelappten Blätter sind gegenständig angeordnet. Die weiblichen Blüten, die an Zapfen erinnern, bilden dichtblütige Scheinähren. Auf der Innenseite der Deckblätter dieser Blüten befinden sich kleine, glänzende, hellgelbe Drüsenschuppen.