Der Löwenzahn zählt zu den am weitesten verbreiteten und bekanntesten Pflanzen. Allerdings wissen viele nicht, dass er seit Jahrhunderten für seine heilenden Eigenschaften geschätzt wird. Seine bitter schmeckenden Inhaltsstoffe sind gut für unsere Verdauung.

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In der arabischen Medizin wurde Löwenzahn bereits im 11. Jahrhundert als Heilpflanze verwendet. Auch in der europäischen Volksmedizin wurde er seit Jahrhunderten geschätzt und als eine „entgiftende“ und die Verdauung fördernde Pflanze angesehen.

Die anregende Wirkung auf die Verdauung ist auf die Bitterstoffe zurückzuführen, die sowohl in der Wurzel als auch im Kraut der Pflanze enthalten sind (Sesquiterpene). Der bittere Geschmack führt reflektorisch zu einer erhöhten Ausschüttung verschiedener Verdauungssäfte einschließlich der Galle. Dadurch wird die Verdauungstätigkeit insgesamt verbessert. Durch die Bitterstoffe und die vermehrte Produktion von Verdauungssäften wirkt sich Löwenzahn auch bei Appetitlosigkeit und bei Blähungen positiv auf die Beschwerden aus. Aktuelle Forschungsarbeiten legen nahe, dass Löwenzahn zudem eine schützende Wirkung auf die Leber haben könnte.

Eine weitere Besonderheit des Löwenzahns ist ein ausgeprägter wassertreibender Effekt der Wurzel, der sogar über dem anderer harntreibender Heilpflanzen liegt. Löwenzahnwurzel eignet sich dementsprechend auch zur Durchspülung der Harnwege bei leichten Harnwegsinfekten.

Darreichung & Dosierung: Löwenzahn richtig verwenden

In ihrer Apotheke finden Sie Löwenzahnwurzeln oder -kraut für die Zubereitung eines Tees, diverse Fertigpräparate oder auch Frischpflanzensäfte aus Löwenzahn. Die empfohlene Dosierung für die Zubereitung eines Tees liegt bei 3 x täglich 4 g des getrockneten Krautes oder je 1,5 g der Wurzel.

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Ein weiterer Pluspunkt für die Verwendung von Löwenzahn ist, dass sowohl das Kraut als auch die Wurzel in der Regel sehr gut vertragen werden. Allerdings sollte man bei vorhandenem Sodbrennen oder einer Magenschleimhautentzündung vorsichtig sein, da die Anwendung von Löwenzahn durch die erhöhte Produktion von Magensäure die Beschwerden verschlimmern kann.

Botanischer Steckbrief von Löwenzahn (Taraxacum officinale L.)

Der Löwenzahn ist eine weitverbreitete Pflanze, die für ihre markanten gelben Blüten bekannt ist. Die Blüten sind eigentlich dichte Büschel von vielen kleinen Einzelblüten. Aus diesen Blütenköpfchen bilden sich später die charakteristischen Pusteblumen. Die Blätter sind tief gelappt mit einem gezackten, sägeblattförmigen Rand. Der Stängel ist hohl und enthält einen weißen Milchsaft. Die Wurzel ist im Gegensatz zu denen einiger ähnlicher Arten, die oft als Löwenzahn bezeichnet werden, eine tiefreichende Pfahlwurzel.