Die Fingerfertigkeit begleitet unser tägliches Leben und ist für uns nahezu selbstverständlich. Treten jedoch schmerzhafte Schwellungen auf, wird jeder Handgriff zum Problem und lässt uns schon in der Früh am Marmeladeglas scheitern.

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Das Wunderwerk unserer Hände besteht aus einem fein aufeinander abgestimmten Zusammenspiel an Muskeln, Sehnen, Bändern und Knochen sowie der Reizleitung über die Nerven.

Umso mehr ist es verständlich, dass bereits kleinste Veränderungen in den Gelenken große Auswirkungen haben. Diese passieren jedoch häufiger als man denkt unbemerkt. Durch eine sukzessive Alterung der schützenden Knorpeloberflächen kommt es zu Reizung der Gelenksinnenhaut und entzündlichen Veränderungen. Ursache für schmerzhafte Schwellungen ist nicht nur das Alter, auch Fehlbelastungen spielen eine Rolle. Denn man möge es nicht für möglich halten, aber in den so klein wirkenden Gelenken kommen enorme Kräfte zum Tragen. Je einseitiger die Belastung – wie bspw. beim Bügeln oder bei der Gartenarbeit –, umso schlechter für das Gelenk. Dabei ist Bewegung für den Gelenkknorpel enorm wichtig, um Nährstoffe zuzuführen und das Ausschleusen von Abbauprodukten zu fördern. Deshalb sind physikalische Therapien und die Kontrolle ergonomisch richtig ausgeführter Bewegungen bereits im Anfangsstadium von Fingergelenksarthrosen wichtig.

Die Rolle von Fettzellen

Wer auf sein Gewicht achtet, tut nicht nur Knie- und Hüftgelenken etwas Gutes. Eine Metaanalyse von Studien zeigte, dass bei normalgewichtigen Personen auch Finger- und Handgelenke offenbar weniger Arthrose-gefährdet sind. Der Grund hierfür liegt offenbar in erhöhten Harnsäure- und Cholesterinwerten, welche mit vermehrtem Gelenksabbau in Zusammenhang stehen – und bei übergewichtigen Menschen ist das nun mal deutlich häufiger der Fall. Außerdem werden von Fettzellen entzündungsfördernde Stoffe produziert, welche zur Schädigung der Gelenke beitragen. Eine kalorienreduzierte Nahrungsaufnahme mit vermehrten Vitalstoffen kann hier sehr gut helfen.

Powerpakete gegen Entzündungen

Der Frühling eignet sich optimal zu einer Ernährungsumstellung – probieren Sie, vermehrt Lebensmittel mit hochwertigen ungesättigten Fettsäuren auf Ihren Speiseplan zu setzen. So z. B. täglich Nüsse oder Leinöl, aber auch Kaltwasserfische. Liegt nämlich ein optimales Verhältnis zwischen den ungesättigten Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren vor, wird die Bildung von Entzündungsstoffen gebremst. Last but not least sind Antioxidantien wie die Vitamine A, C und E ebenso wichtig, wie die Spurenelemente Selen, Kupfer, Zink und Eisen. Sie spielen gerade im Kampf gegen Entzündungen eine wichtige Rolle. Verfeinern Sie Ihre Speisen mit Sonnenblumenkernen und Sesam, oder knabbern Sie anstelle von Schokolade mal an Cashewkernen und Haselnüssen, denn: Diese Lebensmittel sind kraftvolle Powerpakete gegen Entzündungen.

Warm oder kalt?

Ihre Arthrose ist schon weiter fortgeschritten? Dann greifen Sie zu Einreibungen mit Beinwell und Arnika. Diese beiden Heilpflanzen bremsen Entzündungen besonders im Gelenksbereich. Optimal lassen sie sich mit Wärme- oder Kälteanwendungen kombinieren. Leiden Sie unter der Morgensteifigkeit, so tut üblicherweise Wärme gut. Regelmäßig in einem warmen Paraffinbad die Hände knetend bewegen und anschließendes Einschmieren verhelfen zu mehr Beweglichkeit. Sind die Gelenke gerade gerötet, entzündet und hitzen, hilft unter Umständen Kälte besser. Hier können Sie nach dem Einschmieren der Hände diese in ein Tuch einschlagen und ein Kältepäckchen im schmerzenden Bereich für zehn Minuten verweilen lassen.

Steife Gelenke - 3 Übungen

Fingerbeugen
Beugen Sie den Daumen nach unten Richtung Handfläche. Halten Sie dies für ein paar Sekunden. Richten Sie ihn wieder auf. Dann beugen Sie Ihren Zeigefinger in Richtung Handfläche, halten, dann begradigen. Wiederholen Sie dies mit jedem Finger.

Handtuch bündeln
Legen Sie die Hand mit der Handfläche nach unten auf ein ausgebreitetes Handtuch. Spreizen Sie alle Finger. Ziehen Sie die Finger zusammen, Hand nach unten auf den Tisch drücken und das Handtuch zwischen den Fingern „zusammenschieben“; entspannen Sie die Finger und wiederholen Sie die Übung.

Münzen stapeln
Nehmen Sie Kleingeld und üben Sie, die Münzen übereinander zu stapeln. Diese Übung wird dazu beitragen, Ihre Koordination und Feinmotorik zu verbessern.