Der Olivenbaum liefert uns mit den Früchten und den Blättern gleich zwei Produkte, denen man positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System zuschreibt. Besonders bei leichtem Bluthochdruck können Olivenblätter unterstützend helfen.
In der traditionellen Heilkunde des Mittelmeerraums werden aus dem Olivenbaum gewonnene Produkte schon lange als Heilmittel verwendet. Während die Früchte und das daraus gepresste Olivenöl zu diversen Speisen verarbeitet werden, werden die leicht bitter schmeckenden Blätter besonders bei Bluthochdruck als Tee getrunken.
In den letzten Jahrzehnten konnten tatsächlich mehrere gesundheitsfördernde Wirkungen festgestellt werden. Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, deuten die in Blättern und Früchten enthaltenen Polyphenole, insbesondere das Oleuropein und das daraus gebildete Hydroxy-tyrosol, auf gefäßerweiternde und leicht blutdrucksenkende Effekte hin. Auch ein leicht entwässernder Effekt wird den Blättern zugeschrieben. Der Extrakt aus Olivenblättern wird außerdem nicht nur mit einer Senkung des Cholesterinspiegels in Verbindung gebracht, sondern laut neueren Studien auch mit einer verringerten Häufigkeit von Arteriosklerose.
Die gesundheitlichen Vorteile von Oliven und Olivenöl wurden durch zahlreiche Studien über die Jahre hinweg konsistent bestätigt. Eine bemerkenswerte Untersuchung, die PREDIMED-Studie mit 7.447 Teilnehmer:innen, belegt beispielsweise, dass eine mediterrane Ernährung, die reich an Olivenöl ist, das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduziert. Olivenöl und Olivenblätter eignen sich deshalb sowohl zur Prophylaxe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch – nach vorheriger ärztlicher Abklärung – zur unterstützenden Therapie bei leichtem Bluthochdruck.
Olivenblätter: Richtige Dosierung
Die empfohlene Tagesdosierung der Olivenblätter beträgt 7–8 g, aufgeteilt auf 3 bis 4 Tassen Tee pro Tag. Wenn man Olivenblätter als Nahrungsergänzungsmittel in Kapsel- oder Tablettenform einnehmen möchte, liegt die empfohlene Tagesdosis an Hydroxy-tyrosol zwischen 10 und 20 mg.
Botanischer Steckbrief des Olivenbaums (Olea europaea L.)
Der Olivenbaum ist eine sehr alte Kultur- und Charakterpflanze des Mittelmeerraums. Die Kultivierung dieses Baumes begann vor mehreren Jahrtausenden im östlichen Mittelmeerraum. Durch seine außerordentliche Robustheit und Anspruchslosigkeit in Bezug auf Boden und Klima kann der Olivenbaum mehrere hundert Jahre alt werden. Sein knorriger und gedrehter Stamm bleibt vital, selbst wenn das innere Holz abstirbt. Mit einer Höhe von etwa 20 Metern bildet der Baum eine weit ausladende, lichte Krone. Die schmalen, graugrünen Blätter sind oben graugrün und unten silbrig weiß. Im Juni erblühen die gelblich-weißen Blüten, während die Oliven von Oktober bis Dezember reifen.