In der Advent- und Weihnachtszeit wird sich durch die eine oder andere Kekssorte gekostet, Punsch und Glühwein getrunken, an Weihnachtsfeiern teilgenommen und so mancher Weihnachtsbraten verzehrt. So sehr diesen Genüssen gefrönt wird, so unangenehm können die nachfolgenden Beschwerden sein.

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Es kann in der Weihnachtszeit schon mal zu unangenehmen Nachwirkungen wie Sodbrennen, Magendrücken oder Blähungen kommen. Hier bieten sich verschiedene pflanzliche Helfer an, um bald wieder beschwerdefrei zu werden.

Käsepappel & Heilerde

käsepappel_shutterstock_2004578195 - Käsepappel enthält Schleimstoffe, die die Magenschleimhaut schützen und reizlindernd wirken. Diese sind in den Blättern und Blüten der Pflanze vorhanden.
Käsepappel enthält Schleimstoffe, die die Magenschleimhaut schützen und reizlindernd wirken. Diese sind in den Blättern und Blüten der Pflanze vorhanden.

Zum Sodbrennen kommt es v. a. durch fette Speisen sowie durch zu viel Zucker und Alkohol. Dadurch kommt es zu Magendrücken, Brennen hinter dem Brustbein und in der Speiseröhre. Es kann auch passieren, dass Säure oder auch Teile der halbverdauten Speisen aufgestoßen werden bzw. wieder zurückfließen. Ebenfalls ein Zeichen für Sodbrennen können Heiserkeit, Halsschmerzen, Husten und schlechter Geschmack im Mund darstellen. Prinzipiell sollte bei Sodbrennen der Magen geschont und auf die oben angeführten Auslöser verzichtet werden. Treten die Symptome v. a. abends beim Zubettgehen auf, ist es sinnvoll, den Oberkörper hoch zu lagern, um das Aufsteigen der Magensäure zu verhindern. Hilfreich gegen Sodbrennen ist die Käsepappel, da sie Schleimstoffe enthält, welche die Magenschleimhaut schützen und reizlindernd wirken. Diese sind in den Blättern und Blüten der Pflanze vorhanden, die beide zur Anwendung kommen.

Käsepappel sollte nicht direkt mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, da durch die Schleimstoffe die Aufnahme vermindert sein kann. Daher sollten zwei bis drei Stunden Abstand zu anderen Medikamenten eingehalten werden. Kurzfristig kann bei akutem Sodbrennen Heilerde helfen. Diese enthält eine Mischung aus Mineralstoffen und Spurenelementen, wodurch es zu einer guten Säurebindung kommt und so Beschwerden gelindert werden. Heilerde wird aus dem sog. Löss hergestellt − fein vermahlene Erde, die während der Eiszeit entstanden ist. Für die Anwendung in der Medizin wird dieser noch feiner vermahlen, um die Bindungskapazität und Oberfläche zu erhöhen, wodurch er noch effektiver wirken kann.

Artischocke, Löwenzahn & Co.

löwenzahn_shutterstock_1885170781 - Der Löwenzahn enthält Bitterstoffe, die die Freisetzung von Speichel und Magensäure bewirken sowie die Ausschüttung von Verdauungsenzymen.
Der Löwenzahn enthält Bitterstoffe, die die Freisetzung von Speichel und Magensäure bewirken sowie die Ausschüttung von Verdauungsenzymen.

Weitere Beschwerdebilder, die durch zu üppiges Essen hervorgerufen werden können, sind Magendrücken und Völlegefühl, häufig in Kombination mit Sodbrennen und Blähungen. Insbesondere bei Magendrücken und Völlegefühl können Pflanzen Linderung verschaffen, indem sie die Verdauung fördern und die Fettverdauung anregen. Dazu gehören Pflanzen wie die Artischocke, Tausendgüldenkraut, Löwenzahn und der Gelbe Enzian. Bei der Artischocke kommen ihre Blätter zur Anwendung. Diese beinhalten Stoffe, die die Produktion der Gallensäure anregen, wodurch die Fettverdauung erleichtert wird. Sie führt somit zu einem verminderten Völlegefühl und vermindert auch Blähungen.

Artischockenpräparate sollten bei einer Allergie auf Korbblütler, bei Gallensteinen oder beim Verschluss der Gallenwege nicht zum Einsatz kommen. Tausendgüldenkraut enthält Bitterstoffe, die die Verdauung anregen und so gegen Blähungen und Völlegefühl wirken. Zur Anwendung kommt sein Kraut in Form von Tees oder Tropfen. Tausendgüldenkraut sollte aber bei Entzündungen der Magen- oder Darmschleimhaut nicht angewendet werden.

Der Löwenzahn enthält ebenso Bitterstoffe in seinen Blättern und den Wurzeln, welche zur Anwendung kommen. Diese bewirken die Freisetzung von Speichel und Magensäure; außerdem werden Verdauungsenzyme ausgeschüttet und die Gallentätigkeit angeregt. Somit werden die gesamte Verdauung angekurbelt und lästige Beschwerden gemindert. Löwenzahn sollte bei einer Allergie gegen Korbblütler sowie bei Gallen- oder Nierenproblemen nicht angewendet werden.

Beim Gelben Enzian kommt seine Wurzel zur Anwendung. Sie enthält Bitterstoffe, die die Geschmacksnerven auf der Zunge anregen und so die Produktion von Speichel und Magensäure fördern. Weiters werden mehr Verdauungshormone ausgeschüttet, welche ihrerseits wiederum die Ausschüttung von Magen- und Gallensaft anregen. So wirkt auch diese Bitterstoffpflanze gegen Völlegefühl und Blähungen. Sie wird häufig in Kombination mit anderen, bitter schmeckenden Pflanzen verwendet und sollte nicht bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren zur Anwendung kommen.

Anis, Kümmel und Fenchel

fenchel_shutterstock_186780953 - Fenchel enthält viel ätherisches Öl, welches sich krampflösend und verdauungsfördernd auswirkt. Er kommt oft in Kombination mit den ähnlich wirkenden Anis und Kümmel zum Einsatz.
Fenchel enthält viel ätherisches Öl, welches sich krampflösend und verdauungsfördernd auswirkt. Er kommt oft in Kombination mit den ähnlich wirkenden Anis und Kümmel zum Einsatz.

Blähungen entstehen, da Darmbakterien die aufgenommene Nahrung zersetzen, wobei sich im Darm Gase bilden. Befindet sich zu viel davon im Darm, kommt es zu Beschwerden wie Krämpfen, Schmerzen und einem Blähbauch. Gegen Blähungen haben sich v. a. Pflanzen wie Anis, Kümmel und Fenchel bewährt. Bei allen drei Pflanzen kommen ihre Früchte zur Anwendung. Diese enthalten viel ätherisches Öl, welches sich krampflösend und verdauungsfördernd auswirkt. Da diese drei Pflanzen eine ähnliche Wirkung haben, kommen sie häufig auch in Kombination zum Einsatz. Werden sie in Form eines Tees zubereitet, ist es wichtig, die Früchte leicht anzureiben bzw. anzustoßen, damit das ätherische Öl auch freigesetzt wird. Wird der Tee schließlich ziehen gelassen, sollte er abgedeckt werden, da sich ansonsten die ätherischen Öle verflüchtigen würden.

Kamille und Pfefferminze

kamille_shutterstock_1015471945 - Bei der Kamille kommen die Blüten zur Anwendung. Sie entspannen die verkrampfte Muskulatur des Magen-Darm-Traktes und sind wirksam gegen Blähungen und Völlegefühl.
Bei der Kamille kommen die Blüten zur Anwendung. Sie entspannen die verkrampfte Muskulatur des Magen-Darm-Traktes und sind wirksam gegen Blähungen und Völlegefühl.

Auch Kamille und Pfefferminze haben sich bei Verdauungsbeschwerden bewährt. Bei der Kamille kommen ihre Blüten zur Anwendung, welche die verkrampfte Muskulatur des Magen-Darm-Traktes entspannen und daher wirksam gegen Blähungen und Völlegefühl sind. Die Blätter der Pfefferminze enthalten ätherisches Öl, welches gegen leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, aber auch Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen eingesetzt werden kann. Pfefferminzöl sollte nicht unverdünnt angewandt werden, da es pur eingenommen zu starken Magen-Darm-Beschwerden kommen kann. Bei empfindlichem Magen können Tee und Öl außerdem zu Sodbrennen und Übelkeit führen. Bei Asthma sollte die Verwendung des ätherischen Öls mit Arzt oder Ärztin abgeklärt werden.