Eine unterschätzte Gefahr: Laut Dr. med. Hausberg entwickelt mehr als die Hälfte der Frauen nach der Menopause eine Hypertonie.
Während der Wechseljahre verändert sich der Hormonspiegel der Frau. Mit sinkendem Östrogenspiegel verringert sich die Schutzfunktion gegen Herz-Kreislauf-Störungen und einen erhöhten Blutdruck.
Bis zu den Wechseljahren haben Frauen seltener Bluthochdruck als Männer. „Danach kehrt sich dieses Verhältnis jedoch in kurzer Zeit um“, sagt Professor Dr. med. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL®. Mehr als die Hälfte der Frauen entwickle in den ersten Jahren nach der Menopause eine Hypertonie. Gefährlich sei, dass dieser Bluthochdruck keine Beschwerden auslöse und häufig erst im höheren Alter durch Zufall erkannt werde. Dann sind Organe wie Herz und Nieren oft schon geschädigt.
Deshalb rät Dr. Hausberg Frauen ab 45 Jahren zur regelmäßigen Blutdruckkontrolle. Bewegung, ein normales Körpergewicht und eine salzarme Kost mit viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch, Fett und Zucker und der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten senken den Blutdruck. Gelingt dies nicht, helfen fast immer Medikamente.
„Wir alle, nicht nur Frauen, sollten etwas für unsere Gesundheit tun, um uns vor Bluthochdruck zu schützen“, stellt Dr. Hausberg ausgleichend fest. „Aber insbesondere dieses Risiko für Frauen nach den Wechseljahren ist noch zu wenig bekannt, so dass der Hinweis nicht deutlich genug sein kann!“