Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören in den Industrieländern zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Neben ein paar generellen Tipps gibt es auch einige Pflanzen, welche vorbeugend oder unterstützend eingenommen werden können.

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Mit jedem Herzschlag wird Blut durch unseren Körper gepumpt. Welchen Druck das Blut dabei von innen auf die Blutgefäße ausübt, zeigt der Blutdruck. Wir erklären Ihnen, wie Sie richtig messen und häufige Fehler vermeiden.

Kennen Sie Ihre Werte!

Zum Messen wird eine sitzende Position eingenommen, der Arm ruhig abgelegt und die Beine werden nebeneinander abgestellt. Das ist wichtig, da überkreuzte Beine durch die Muskelanspannung den Blutdruck erhöhen. Dann sollten fünf Minuten abgewartet werden, um zur Ruhe zu kommen. Dabei ist es auch wichtig, vor der Blutdruckmessung keine anstrengenden Tätigkeiten auszuführen und auch keinen Kaffee oder schwarzen Tee zu trinken. Beim Anlegen des Messgerätes sollte die Manschette auf Herzhöhe am Oberarm angebracht werden. Wird mit einem Handgelenkmessgerät gemessen, muss auch dieses auf Herzhöhe gehalten werden, da ansonsten falsche Werte erzielt werden. Die Manschette sollte nicht über die Kleidung angelegt werden, der Verschluss soll nach außen zeigen und der Schlauch nach innen und unten. Zwischen Manschette und Arm sollte außerdem noch ein Finger Platz haben, damit sie nicht zu eng ist. Wird das erste Mal Blutdruck gemessen, sollte auf beiden Armen gemessen werden und dann der Arm mit dem höheren Wert für die zukünftigen Messungen verwendet werden. Es sollte immer dreimal hintereinander mit jeweils einer halben Minute Pause gemessen und aus den beiden letzten Werten der Mittelwert berechnet werden. Die Blutdruckmessung sollte am besten morgens vorgenommen und bei Bluthochdruck jeden Tag durchgeführt werden. Holen Sie sich am besten einen Blutdruckpass aus Ihrer Apotheke. Als optimal gelten Werte unter 120/80 mmHg, als Normal-Werte 120–129/80–84 mmHg, als Hochnormal-Werte 130–139/85–89 mmHg; alle Werte darüber werden als Hypertonie, also Bluthochdruck, bezeichnet.

Lebensstil anpassen

Nun gibt es einige Tipps und Tricks, die sich positiv auf Blutdruck und Herz-Kreislauf-System auswirken. Achten Sie auf ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Verwenden Sie beim Kochen wenig Salz. Außerdem wichtig: Vermeiden/reduzieren Sie Übergewicht, Rauchen, Alkohol und Stress. Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein. Weiters gibt es ein paar Pflanzen, welche unterstützend bzw. vorbeugend wirken können:

Olivenblatt

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Olivenbäume werden seit Jahrtausenden angebaut und schon seit der Antike für die Gesundheit verwendet. Im Bereich des Bluthochdrucks kommen Extrakte aus den Blättern des Olivenbaums zum Einsatz, die kurz vor der Blüte geerntet werden. Die Inhaltsstoffe, welche den Blutdruck positiv beeinflussen können, sind sog. Polyphenole. Geeignet sind Olivenblattpräparate v. a., wenn sich der Blutdruck im hochnormalen Bereich befindet.

Knoblauch

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Die charakteristisch duftende Knolle kommt bereits seit dem Altertum wegen ihres positiven Effektes auf Herz, Kreislauf und Gefäße zur Anwendung. Der Knoblauch stammt ursprünglich aus Zentralasien, wird aber heute auf der ganzen Welt angebaut. In der Knolle enthaltene Inhaltsstoffe führen zu einer Entspannung der Gefäße und senken somit den Blutdruck. Weitere Inhaltsstoffe führen zur Regulation von Blutfettwerten, und die uns durch ihren unangenehmen Geruch bekannten Schwefelverbindungen führen zu blutverdünnenden Effekten. Daher kann der Knoblauch zur Vorbeugung von Herzkrankheiten, Kreislaufbeschwerden und Arteriosklerose eingesetzt werden. Am Markt gibt es nicht nur Präparate aus weißem, sondern auch aus schwarzem Knoblauch. Dabei handelt es sich nicht um eine dunkle Knoblauchsorte, sondern um normalen weißen Knoblauch, welcher mithilfe von Hitze und Luft fermentiert wurde, wodurch es zur Schwarzfärbung der Knolle kommt. Zubereitungen aus dem schwarzen Knoblauch, aber auch viele Zubereitungen aus normalem Knoblauch sind geruchs- und geschmacksfrei und daher angenehm anzuwenden. Für alle Knoblauchpräparate gilt: Werden blutverdünnende Medikamente eingenommen, sollte die Einnahme eines Knoblauchpräparates mit Arzt oder Ärztin abgesprochen werden, da sich die Wirkung des Medikaments eventuell verstärken kann.

Weißdorn

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Der Weißdorn war bereits im Altertum als Arzneipflanze bekannt und wird seit dem 14. Jahrhundert als herzstärkendes Mittel verwendet. Die Inhaltsstoffe der Pflanze führen zu einer erhöhten Schlagkraft des Herzens und fördern die Durchblutung des Herzmuskels und der Herzkranzgefäße, weshalb sie bei Herzschwäche zur Anwendung kommt. Bei Symptomen wie Atemnot v. a. unter Belastung, Beklemmungsgefühl und Brustschmerzen oder Herzstolpern sollte rasch eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden. Diese/r kann feststellen, ob eine Herzschwäche vorliegt und der Einsatz von Weißdorn sinnvoll ist. Extrakte aus der Pflanze können in Form von Tropfen, Kapseln oder Tabletten ­eingenommen werden. Auch die Zubereitung eines Tees ist möglich. Es ist zu beachten, dass Weißdorn nach mehrwöchiger Anwendung Wirkung zeigt und dass er nicht in der Schwangerschaft ­eingenommen werden sollte.

Mistel

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Die Mistel ist ein immergrüner Halbschmarotzer, welcher in Europa und Asien sowohl auf Laub- als auch auf Nadelbäumen vorkommt. Daher unterscheiden sich Mistelextrakte je nach Baum in ihren Inhaltsstoffen und Einsatzgebieten. Da die Inhaltsstoffe der Pflanze blutdruck­regulierend wirken, kommt sie u. a. im Rahmen der Blutdrucktherapie zum Einsatz. In Kombination mit Weißdorn trägt sie zur Verbesserung der Herzleistung und zur Stärkung des Herz­muskels bei.