Die Traubensilberkerze gehört zu den effektivsten Heilpflanzen bei Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und übermäßigem Schwitzen.

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Ursprünglich handelt es sich bei der Traubensilberkerze um eine Pflanze der indianischen Heilkunde Nordamerikas. Seit den 1950er-Jahren wird sie auch in Mitteleuropa in der Frauenheilkunde eingesetzt und wurde in der Folge ausgiebig erforscht. Es zeigte sich, dass v. a. die in der Wurzel vorkommenden sogenannten Triterpenglykoside und Flavonoide Beschwerden in den Wechseljahren bessern. Die Inhaltsstoffe des Traubensilberextraktes binden dabei u. a. an Östrogenrezeptoren, sodass Wechseljahresbeschwerden, die auf einer Verringerung des Östrogenspiegels beruhen, verbessert werden. Dieser Vorgang ist ähnlich wie bei einer Hormontherapie.

Die Wirkungen sind aber je nach Organ sehr unterschiedlich und sehr selektiv. So werden die Knochen gestärkt, während an der Gebärmutter oder an Brustkrebszellen keine risikobehaftete hormonartige Wirkung entsteht. Der Extrakt nimmt auch Einfluss auf die Temperaturregulation und psychovegetative Beschwerden, sodass Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit sowie depressiver Abgeschlagenheit wirksam gegengesteuert werden kann. Gleich in mehreren klinischen Studien konnten diese positiven Effekte mehrfach bestätigt werden, sodass Extrakten der Traubensilberkerze sogar der Status eines anerkannten pflanzlichen
Arzneimittels zuerkannt wurde.

Anwendungstipp: Als Extrakt, nicht als Tee

Die von den Fachgesellschaften vorgeschlagene Tagesdosierung der Traubensilberkerze liegt bei 40 mg. Am einfachsten kann man dies über einen genau definierten und standardisierten Extrakt einnehmen. Sie finden in Ihrer Apotheke sowohl Tabletten als auch Lösungen auf Basis dieser Extrakte. Eine Teezubereitung ist aufgrund dieser geringen Tagesdosierung dagegen nicht empfehlenswert.

Botanischer Steckbrief der Traubensilberkerze (Actaea racemosa L.)

Die Traubensilberkerze stammt ursprünglich aus den schattigen Laubwäldern Nordamerikas. Sie bildet bis zu 2 m hohe Stängel mit mehrfach gefiederten Blättern. Besonders auffällig sind die endständigen, großen traubigen Blütenstände dieser weiß-, fast silbrig blühenden Pflanze. Medizinisch verwendet wird die Wurzel.

Der früher gebräuchliche Gattungsname Cimicifuga und der ältere Name „Wanzenkraut“ leiten sich von cimex (lat.= Wanze) und fugare (lat.=flüchten) ab. In vorigen Jahrhunderten wurde diese intensiv duftende Pflanze nämlich auch als Wanzenmittel benutzt.