Immunglobuline, auch bekannt als Antikörper, sind Eiweißstoffe im Blut, die den Körper vor allem schützen sollen, was ihm fremd ist – also zum Beispiel Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, Blütenpollen und Gifte.

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Antikörper kommen im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten vor. Sie werden von den B-Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) gebildet. Sobald der Körper mit Oberflächenstrukturen eines Fremdstoffes in Berührung kommt, werden die Antikörper produziert und freigesetzt. Sie verbinden sich dann an ihrem einen Ende mit dem zu bekämpfenden Fremdkörper. Am anderen Ende docken sie an körpereigene Zellen an, die dadurch die Fremdkörper unschädlich machen und den Organismus so vor Infektionen schützen.

Richten sich Antikörper gegen den eigenen Körper, führt das zu so genannten Autoimmunerkrankungen, etwa zu rheumatischen Beschwerden oder Nierenentzündungen.

Antikörper werden in fünf Klassen mit unterschiedlichen Eigenschaften unterteilt: IgG, IgE, IgD, IgM und IgA. Die weitaus größte Menge der Antikörper ist mit ungefähr 75 Prozent das Immunglobulin G (IgG). IgD befindet sich nur in sehr geringer Menge im Blut.

Meist werden im Rahmen von Untersuchungen mehrere davon oder alle gleichzeitig begutachtet. Die Ursachen zu niedriger Immunglobulinwerte können – neben verschiedener Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder einer Schilddrüsenunterfunktion – auch eine Strahlentherapie, Verbrennungen, bakterielle Infektionen oder eine Blutvergiftung sein.

Referenzwerte:

  • IgA: 70-380 mg/dl
  • IgE: < 100 IU/ml
  • IgG: 700-1.600 mg/dl
  • IgM: 40-280 mg/dl

Mögliche Gründe für die Untersuchung:

  • IgA: bei gesteigerter Infektanfälligkeit, Verdacht auf Leberkrankheiten, rheumatische und chronisch entzündliche Erkrankungen etc.
  • IgD: die Funktion ist bisher noch ungeklärt.
  • IgE: bei Verdacht auf Infektionen mit Parasiten sowie bei allergischen Erkrankungen, Immundefekten etc.
  • IgG: bei chronischen Infektionen (zum Beispiel bei HIV) sowie bei allergischen Reaktionen.
  • IgM: vor allem bei akuten Infektionen.

Wie ist das mit den Antikörpertests beim Coronavirus?

Im Fall von SARS-CoV-2 werden mittels Antikörpertests IgM-, IgA- und IgG-Antikörper erhoben. Die Antikörperproduktion bei Kontakt mit Krankheitserregern kommt sofort in Gang, wenn das Immunsystem des Betroffenen gut reagiert. Doch es gibt ein Zeitfenster, bis die Antikörper nachgewiesen werden können.

Ein positiver IgM-Wert soll auf eine Infektion in der Frühphase (4 bis 10 Tage) hindeuten; es folgen die IgA- und schließlich die IgG-Antikörper (8 bis 14 Tage)