Damit die Therapie auch wirkt, müssen Patienten mit Atemwegserkrankungen den Inhalator richtig anwenden. Worauf zu achten ist, erfahren Sie hier:

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Die Verwendung von Inhalatoren hat den Vorteil, dass niedrige Dosen ausreichend sind und der Wirkstoff direkt an den Wirkort gelangt. Häufige Einsatzgebiete der Inhalationstherapie sind chronische Lungenkrankheiten wie Asthma oder COPD, aber auch akute Lungenerkrankungen.

Prinzipielle Inhalationstechnik

  • Inhalator vorbereiten
  • eine aufrechte Position einnehmen
  • langsam und entspannt ausatmen, dabei nicht in den Inhalator atmen
  • Inhalator zwischen die Zähne nehmen und mit den Lippen umschließen
  • bei Dosieraerosolen langsam und tief einatmen und gleichzeitig den Sprühstoß auslösen
  • bei Pulverinhalatoren schnell und tief einatmen, um so die Dosis freizusetzen
  • für fünf bis zehn Sekunden die Luft anhalten, damit sich der Wirkstoff auf das Lungengewebe absenken kann
  • schließlich entweder mit geschlossenem Mund durch die Nase oder durch die Lippenbremse ausatmen
  • Inhalator wieder verschließen

Dosieraerosol (Spray)

Beim Dosieraerosol liegt der Wirkstoff als Lösung oder Suspension vor und wird mit Hilfe eines Treibgases in Form feiner Tröpfchen abgegeben. Die Vorteile dieser Inhalatoren sind, dass eine geringe Atemkraft für die Verwendung ausreichend ist, eine konstante Dosierung und Partikelgröße bei jeder Inhalation gegeben ist, und dass die Dosieraerosole nicht feuchtigkeitsempfindlich sind.

Der Nachteil liegt darin, dass es zur Koordination des Auslösens des Sprühstoßes und der Einatmung kommen muss, damit die Inhalation erfolgreich ist, was vor allem für ältere Patienten oder Kinder ein Problem darstellen kann.

Vor der ersten Verwendung eines Dosieraerosols sollten zwei bis vier Sprühstöße am besten Richtung Boden abgegeben werden, damit die anschließend inhalierte Dosis stimmt. Die meisten Dosieraerosole müssen vor jeder Verwendung gut geschüttelt werden. Ausnahmen sind Lösungsdosieraerosole, da die Inhaltsstoffe bereits in gelöster Form im Inhalator zur Verfügung stehen. Nachdem die Schutzkappe des Mundstückes abgenommen wurde, wird wie oben beschrieben inhaliert.

Es gibt auch atemzugausgelöste Dosieraerosole, welche sinnvoll sind bei Patienten mit mangelnden Koordinationsfähigkeiten. Diese Aerosole haben einen Federmechanismus welcher durch den Atemzug ausgelöst wird.

Apotheker-Tipp

Lassen Sie sich das Gerät vor der ersten Anwendung ausführlich von Ihrem Arzt oder Apotheker erklären.

Pulverinhalator

Bei den Pulverinhalatoren liegt der Arzneistoff als Pulver oder Pellets vor, wird von einer Ringtablette abgeschabt oder das Pulver liegt in Kapseln beziehungsweise einem Blister vor, welche mit Hilfe eines Dorns aufgestochen werden. Das Pulver wird während der Inhalation durch den Einatemstrom freigesetzt, wobei ein Volumenstrom von mindestens 30l/min erforderlich ist.

Der Vorteil dieser Inhalatoren liegt darin, dass keine koordinativen Fähigkeiten notwendig sind. Nachteile sind, dass Pulverinhalatoren nicht für Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion, Säuglinge und Kinder geeignet sind, die Dosismenge je nach Inspirationsfluss variiert, die Teilchengröße des Wirkstoffs variiert und Pulverinhalatoren feuchtigkeitsempfindlich sind.

Tipps zum Umgang mit Inhalatoren

  • Wenn der Inhalator über keinen Dosiszähler verfügt, ist es ratsam aufzuschreiben, wann mit der Verwendung des Inhalators begonnen wurde.
  • Wenn bei Dosieraerosolen das Mundstück verunreinigt ist, die Kartusche herausnehmen und das Mundstück mit warmen Wasser waschen und gut trocknen.
  • Bei Pulverinhalatoren auf größtmögliche Trockenheit achten, nicht hineinatmen, nicht im Badezimmer lagern, Mundstück nur mit trockenem Tuch reinigen, etc.
  • Bei Inhalation von Kortison: nach der Inhalation den Mund ausspülen, etwas essen oder Zähne putzen, um einem Pilzbefall vorzubeugen.

Autorin: Mag. pharm. Stefanie Briganser, Apothekerin aus Wien