Die Phytotherapie gehört zu den ältesten medizinischen Therapien – sie reicht bis ins Mittelalter zurück. Geschichtlich gesehen ist die Phytotherapie (auch Pflanzenheilkunde genannt) die „Mutter der Schulmedizin“; heute ist sie bestens erforschtes Bindeglied zwischen Schul- und Komplementärmedizin und aus unseren Hausapotheken nicht mehr wegzudenken.

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Viele von uns greifen bei Erkältungserscheinungen zuerst einmal zu sanften Mitteln wie Tees und anderen pflanzlichen Behandlungsmöglichkeiten, und das aus gutem Grund: Einerseits haben sie sich über Jahrhunderte hinweg bewährt, andererseits sind viele unserer Arzneipflanzen auch mit den Methoden der modernen Wissenschaft bestens erforscht. Nur die Zubereitung ist manchmal ein bisschen aufwändig und die Dosierung auch nicht immer exakt zu erreichen. Wer es einfacher haben will, greift zu Phytopharmaka, denn das sind fertige pflanzliche Arzneimittel aus der Apotheke.

Phytopharmaka sind Arzneimittel mit einem oder meist mehreren pflanzlichen Inhaltsstoffen, die in bester Qualität und in der richtigen Dosierung und Einnahmeform fertig in der Apotheke zur Verfügung stehen.

Heilpflanzen als Arzneimittel

Unter Phytopharmaka versteht man Arzneimittel, die als Wirkstoffe Stoffgemische pflanzlichen Ursprungs enthalten mit genau definierten Wirk- und Inhaltsstoffen in den einzelnen Präparaten. Die jeweiligen Produkte mussten einen aufwändigen Zulassungsprozess durchlaufen, bevor sie in der Apotheke zur Verfügung stehen.

Phytotherapeutika haben ein großes Anwendungsgebiet. Das Interesse an pflanzlichen Arzneimitteln wird immer größer, nicht zuletzt deshalb, weil Phytotherapeutika zumeist rezeptfrei erhältlich sind und im Vergleich zu synthetischen Arzneimitteln häufig weniger Nebenwirkungen aufweisen.

Die Behandlungserfolge mit Phytopharmaka bei Erkältungskrankheiten, aber auch bei Magen-Darm-Problemen, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität oder Erschöpfungszuständen sind bestens belegt.

Apotheker-Tipp

  • Phytopharmaka mit Salbeiextrakt sind bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum zu empfehlen, helfen aber auch gegen starkes Schwitzen.
  • In Hustenmitteln ist häufig der krampflösende und gegen Viren wirksame Thymian mit Eibisch und anderen Pflanzenextrakten kombiniert.
  • Für die Behandlung von Halsschmerzen bietet die Phytotherapie zahlreiche Pflanzenextrakte wie zum Beispiel Salbei, Spitzwegerich, Kamillen- und Lindenblüten in Form von Tinkturen, Tees, Säften oder Dragees.