Mund- und Rachensprays sind in der Regel für die lokale Anwendung bestimmt, zum Beispiel bei Entzündungen, Halsschmerzen oder Aphthen. Aber auch Lösungen und Salben kommen im Mund zum Einsatz.

Artikel drucken

Lokal wirksame Lösungen zum Spülen oder Gurgeln sind entweder als gebrauchsfertige Zubereitungen oder Konzentrate im Handel. Letztere werden tropfenweise in Wasser verdünnt verwendet. Da diese meist dieser Lösungen hochwirksame Inhaltsstoffe enthalten, dürfen sie nicht zu viel, zu lange und zu oft verwendet werden – eine Minute lang mit ca. 15 ml Lösung mehrmals täglich reicht völlig aus. Hier sollte auf ein unmittelbar darauffolgendes Nachspülen mit Wasser, Zähneputzen oder Essen und Trinken verzichtet werden.

Welche Vorteile haben Arzneiformen für die Mundhöhle gegenüber anderen Darreichungsformen?

Arzneiformen zur Anwendung in der Mundhöhle sind nicht nur für Kinder und Patienten mit Schluckbeschwerden eine angenehme Alternative, sondern wirken lokal auf irritierte Mundschleimhaut oder entzündetes Zahnfleisch. Die richtige Platzierung und eine ausreichende Verweildauer sind ausschlaggebend für einen raschen Erfolg.

Hals- und Rachensprays – Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Bei Entzündungen der Mandeln oder des Rachens kommen Hals- und Rachensprays zum Einsatz. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Gurgellösungen erreicht man mittels Sprühlösung auch tiefer liegende Schleimhautareale.

Beim Einsprühen sollte laut „Aaaa“ gemacht werden – dadurch hebt sich das Gaumensegel, und ein Einatmen des Sprühnebels wird verhindert. Das nach unten zeigende Applikationsrohr wird seitlich nach oben geschwenkt.

Lösung zum Spülen – Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Chlorhexidin ist ein beliebter Inhaltsstoff von Spüllösungen. Es kann bei längerfristiger Anwendung zu einer Verfärbung von Zähnen, Zahnspangen oder -prothesen führen. Letztere sollten vor der Anwendung daher entfernt werden. Die Verfärbung der Zähne verhindert man durch Zähneputzen vor der Anwendung.

Da manche Zahnpasten die desinfizierende Wirkung von Chlorhexidin abschwächen können, sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens einer halben Stunde zwischen Putzen und Spülen liegen.

Salben, Cremen, Pasten oder Gele – Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Salben, Cremen, Pasten oder Gele mit lokaler entzündungshemmender und antibakterieller Wirkung auf Mundschleimhaut oder Zahnfleisch sind mehrmals täglich aufzutragen, da sie nicht sehr lange auf der wunden Stelle verweilen.

Bei manchen Präparaten empfiehlt es sich, den betroffenen Bereich vor dem Auftragen „trocken“ zu tupfen.

Haft- oder Adhäsivpasten hingegen fixieren sich nur auf einer mit Speichel befeuchteten Schleimhaut und bilden eine stabile Gelschicht. Sie dürfen nur dünn aufgetragen und nicht einmassiert werden.

Apotheker-Tipp

Brauchen Säuglinge und Kleinkinder lokal wirkende Tropfen oder Spülungen, so tupft man diese am besten mithilfe eines Wattestäbchens auf die betreffenden Stellen.