Die größte Problematik bei der Verwendung von Augentropfen, -salben oder -gelen besteht vor allem in dem hohen Risiko einer Verunreinigung durch unsachgemäße Handhabung und Aufbewahrung. Das Eintropfen von Arzneimitteln am Auge stellt manche vor große Herausforderungen.

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Grundsätzlich sind bei der Verwendung von Augenarzneimitteln ein paar einfache Regeln zu beachten:

  • Vor jeder Anwendung darf keinesfalls auf das Händewaschen vergessen werden.
  • Sind die Augen mit Sekret oder Eiter verklebt oder verschmutzt, müssen sie vorher gereinigt werden. Dazu eignet sich am besten ein weicher, steriler Tupfer, welcher mit Kochsalzlösung angefeuchtet werden kann.
  • Fläschchen oder Tube dürfen nicht mit Auge, Finger etc. in Berührung kommen, um so jede Verunreinigung mit Bakterien oder anderen Keimen zu vermeiden.
  • Manche Augentropfen müssen vor der Verwendung geschüttelt werden.
  • Nach dem Aufbringen Behältnis sofort wieder schließen.
  • Ein Augentropfenfläschchen bzw. eine Augensalbentube darf immer nur von einer Person verwendet werden.

Tipps zur Anwendung von Augentropfen:

  • Augentropfen können im Stehen oder Sitzen – gegebenenfalls auch im Liegen – verabreicht werden. Für Ungeübte ist die stehende Position vor einem Spiegel eher zu empfehlen. Sitzen und Liegen empfiehlt sich für ältere Personen und unruhige Kinder.
  • Beugen Sie den Kopf nach hinten, um das Einfallen des Tropfens oder des Salbenstranges in den Bindehautsack zu gewährleisten, dann das Unterlid nach unten ziehen, mit den Augen ein Ziel fixieren.
  • Bei Augentropfen genügt ein Tropfen pro Auge. Muss eine Augensalbe oder -gel verabreicht werden, so reicht ein Strang von ca. 0,5 cm aus.
  • Unterlid vorsichtig freilassen und das Auge vorsichtig schließen. Blinzeln und starkes Zukneifen der Augen sollten dabei vermieden werden. Damit sich der Wirkstoff rasch verteilt, empfiehlt es sich, den Augapfel etwas zu rollen.
  • Anschließend sollten die Augenlider optimalerweise bis zu 2 Minuten geschlossen gehalten werden.
  • Müssen zwei oder mehrere verschiedene Präparate am selben Auge angewendet werden, so sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens 10 Minuten eingehalten werden.

Die richtige Lagerung von Augentropfen:

Bei Augenarzneimitteln ist stets auf die richtige Lagerung zu achten. Manche Augentropfen verlangen nach einer Aufbewahrung im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C. Sie sind unbedingt vor Frost zu schützen.

Da Augentropfen stets körperwarm angewendet werden sollen, empfiehlt es sich, diese vor der Anwendung in der Hand etwas anzuwärmen. Die Aufbewahrung unter Lichtschutz ist ebenfalls wichtig. Stecken Sie die Tropfen daher nach Gebrauch gleich wieder in den Verpackungsskarton zurück.

Bei Augentropfen sollte man die Aufbrauchfrist beachten:

Aufgrund der Gefahr, durch verunreinigte Behältnisse Keime ans Auge zu bringen, die dort nicht hingehören, müssen Aufbrauchfristen genau eingehalten werden. Das auf der Verpackung aufgedruckte Ablaufdatum bezieht sich immer auf das korrekt gelagerte und noch nicht geöffnete Medikament.

Werden konservierte Augentropfen, -salben oder -gele erstmalig geöffnet, so dürfen sie laut Europäischem Arzneibuch maximal vier Wochen verwendet werden.

Zubereitungen für das Auge, welche ohne Konservierungsmittel in so genannten sterilen Einzeldosenbehältnissen abgepackt werden, sind unmittelbar nach dem Öffnen anzuwenden und verbleibende Reste spätestens nach 24 Stunden zu verwerfen.

Neuartige Behältnisse, die unter Verwendung von Silber als Keimschutz ebenfalls ohne herkömmliche Konservierungsmittel auskommen, weisen bereits eine verlängerte Aufbrauchfrist von 12 Wochen auf.

Was bei Kontaktlinsen und Augentropfen zu beachten ist:

Frau hält Kontaktlinsenbehälter und Brille in der Hand_shutterstock_1799662249 - Kontaktlinsenträger sollten auf die Brille umsteigen, wenn sie Augentropfen oder -salben verwenden.
Kontaktlinsenträger sollten auf die Brille umsteigen, wenn sie Augentropfen oder -salben verwenden.
  • Kontaktlinsen dürfen grundsätzlich während der Verabreichung von Augentropfen oder -salben nicht getragen werden.
  • „Kranke“ Augen entlastet man am besten bis zur Genesung durch das Tragen einer Brille.
  • Ölige Zubereitungen verkleben die Linsenoberflächen, wässrige Bestandteile können sich besonders in weichen Linsen einlagern.
  • Konservierungsmittel dürfen bei harten oder formstabilen Linsen überhaupt nicht verwendet werden.
  • Lässt sich das Tragen von Kontaktlinsen jedoch nicht vermeiden, so sollte mit dem Wiedereinsetzen mindestens 15 bis 30 Minuten gewartet werden.
  • Eine Ausnahme bilden arzneistofffreie Lösungen zum Nachbenetzen von Kontaktlinsen, welche auch während des Tragens der Linsen verwendet werden können.